Vegetarier tauchen immer mehr und fast überall auf. Auf die Frage nach dem Verzehr von Fleisch antworten immer mehr Leute mit „Nein“. Waren es 1983 noch rund 0,6 Prozent der deutschen Bevölkerung, so waren es 2001 sogar schon 8 Prozent. Doch was heißt es eigentlich, Vegetarier zu sein?
Die meisten denken bei dem Wort Vegetarier einfach nur an Menschen, die kein Fleisch zu sich nehmen. Doch so einfach ist das nicht. Es wird zwischen verschiedenen Arten von Vegetariern unterschieden. Die einen essen weder Fleisch noch Fisch, die anderen auch keine Milchprodukte.
Die Ovo-lakto-Vegetarier sind jedoch die am weitesten verbreiteten Vegetarier. Sie verzichten auf Fisch, Fleisch und alle daraus hergestellten Produkte. Dann gibt es noch Ovo-Vegetarier, die kein Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte konsumieren, die Lakto-Vegetarier, die weder Fisch noch Fleisch, Eier oder Produkte aus Eiern zu sich nehmen, Halbvegetarier, welche nicht ganz auf Fleisch und Fisch verzichten, dafür aber mehr Obst, Gemüse und Getreide stattdessen zu sich nehmen. Ein Teil der Vegetarier sind sogenannte „Puddingvegetarier“, die zwar auf Fleisch und Fisch verzichten, sich jedoch nicht so gesund, sondern von Fast-Food und Fertigprodukten ernähren. Veganer schließlich verzichten nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern lassen auch alle anderen Produkte vom Tier, wie zum Beispiel Milch, Honig und Eier links liegen.
Aber warum werden diese Menschen eigentlich zu Vegetariern? Was sind ihre Beweggründe?
Neben dem Grund, keine Tiere umbringen zu wollen, gibt es noch viele weitere Gründe. Menschenrechtler sagen, Vegetarier trügen zum Weltfrieden bei und machten die Welt zu einem besseren Ort, weil sie anderen Lebewesen kein Leid zufügen wollen. Die Klimaerwärmung könnte sicherlich auch gesenkt werden, wenn es mehr Vegetarier geben würde: Fleischessen verursacht fast 40 Prozent mehr Treibhausgase als alle Autos, Lastwagen und Flugzeuge weltweit zusammen. Auch fragt man sich manchmal, wieso nicht genug Getreide für alle Menschen da ist. Dabei ist die Antwort ganz einfach: Allein 70 Prozent des Getreides auf der ganzen Welt wird für die Fütterung der Tiere verwendet. Für die Produktion von nur einem Kilo Fleisch werden zehn Kilo Getreide verfüttert. Wer wundert sich da noch, dass Menschen in Afrika hungern?
Außerdem ist mittlerweile bewiesen, dass Vegetarier gesünder leben. Vegetarier haben bessere Blutdruckwerte, ein niedrigeres Krebserkrankungsrisiko, ein besseres Gewicht und leben länger.
Trotz allem sollte man vorsichtig sein. Auch wenn bewiesen ist, dass Vegetarier gesünder leben, so muss man trotzdem darauf achten, genug Eisen, Eiweiß, Zink und Selen zu sich zu nehmen, da dies oft durch Fleisch und Fisch aufgenommen wird. Ein „Puddingvegetarier“ lebt also garantiert nicht besser als eine Person, die sich normal mit Fleisch ernährt.
Insgesamt muss man dennoch sagen, dass der Trend ins Vegetarische unaufhaltsam ist. „Vielleicht isst in 100 Jahren kein Mensch mehr Fleisch“, mutmaßt der ehemalige Chef von Nestlé.
Karoline Wolandt, Düsseldorf, Annette-V.-Droste-Hülshoff-Gymnasium