In unserer Nachbarschaft wohnt ein Ehepaar mit zwei Wachgänsen namens „Nils“ und „Nana“.
Da die Besitzer abgelegen wohnen, wollten sie sich ursprünglich einen Wachhund anschaffen. Da sie aber für einen Hund zu wenig Zeit gehabt hätten, haben sie sich für Gänse entschieden.
Die männliche Wildgans „Nils“ „adoptierten” sie Ende Mai 2013. Drei Tage darauf kauften sie die weibliche Landaise „Nana“ dazu, damit „Nils“ eine Artgenossin hat. Laut Besitzer sind die Gänse zahm, vor fremden Personen, Autos und Hunden schrecken sie jedoch nicht zurück und verteidigen ihr Revier, indem sie Angriffe starten.
Da in der Natur die Gänseeltern den jungen Gänsen zeigen, wie man fliegt, mussten die Besitzer viel Zeit in die Aufgaben der Elternpflichten investieren. Das fünf bis sechs Kilogramm schwere Gänseweibchen „Nana“ entfernt sich beim Fliegen, höchstens einen Meter vom Boden. Bei dem drei bis vier Kilo schweren „Nils“ hat es jedoch super funktioniert. Er fliegt inzwischen auch mal gerne über ganz Lüttingen seine Runden. Dabei hat er auch schon einmal einen Abstecher auf den Lüttinger Grundschulhof gemacht. Daraufhin informierte eine Nachbarin die Besitzer der Gänse. Diese fuhren sofort mit dem Fahrrad los, um „Nils“ an der Grundschule abzuholen, wo schon viele Schüler und Lehrer dem Spektakel interessiert beiwohnten. Als „Nils“ seinen Adoptivvater erblickte, kam er freudig auf ihn zu und flog anschließend neben dem Fahrrad bis nach Hause.
Manchmal ist „Nils“ auch die ganze Nacht unterwegs und kommt erst morgens wieder. Die Besitzerin macht sich über die spontanen Ausflüge von „Nils“ große Sorgen, da sie nicht weiß, ob er wieder zurückkommt und weil er sich auch schon bei manchen Ausflügen verletzt hat. Trotz dieser Sorgen haben sie jedoch viel Freude an ihren wachsamen Gänsen.
Christian Watterott und Lou Berking, 8c, Walter-Bader-Realschule, Xanten