Killerspiele – Machen sie wirklich gewalttätig?

Counter Strike, Battlefield oder Call of Duty. Das sind so genannte Killerspiele – jeder kennt sie. Sie werden oft als Ursache für Gewalttaten oder mangelnde Konzentration bezeichnet. Doch was genau ist eigentlich ein „Killerspiel“?

„Als Killerspiel bezeichnet man ein Videospiel, in dem es in einer fiktiven Welt ums Töten geht“, so Prof. Dr. Jost Reinecke, Soziologe an der Universität Bielefeld in einer seiner Studien. Aber machen sie wirklich gewalttätig?

Bei unseren Umfragen sagten mehr als 80 Prozent der Jugendlichen das Gegenteil. Doch trotzdem: Die Sorge der anderen 20 Prozent ist sicher nicht unbegründet. Viele sind der Meinung, dass die Spiele Gewalt oder sogar Amokläufe fördern, weil es in vielen Studien behauptet wird. Vor allem die CDU/CSU spricht sich deutlich für ein Verbot solcher Spielen aus.

Doch in den neuen Studien wird immer öfter gesagt, dass Killerspiele nichts mit Gewalt und Amokläufen zutun haben. „In der Jugendphase sind leichte bis mittlere Straftaten normal, weil man durch das Ausprobieren von Grenzen lernt“ erklärt Reinecke weiter. Dieser Meinung schließen sich viele an – doch ganz im Gegenteil ist Edmund Stoiber. Er meinte, dass Killerspiele Jugendliche animieren würden, andere Menschen zu töten. Auch Christian Wulff ist dieser Meinung. Das berichtete der „Spiegel“.

Internet- und Spielverbände bezogen dazu Stellung. Sie wiesen auf die Gefahren hin, die solch ein Verbot mit sich bringen könnte. Zum Beispiel drohte „Crytek“, ein wichtiger Produzent (unter anderem das Spiel FarCry ab 16 Jahren), im Falle eines Verbot der Spiele Deutschland zu verlassen. Das würde der IT-Branche einen schweren Schaden zufügen. Es wird auch behauptet, dass dadurch viele Arbeitsplätze verloren gingen.

Egal von welcher Seite man es sieht: Man muss zugeben, dass beide Seiten viele Argumente haben und die Diskussion noch lange anhalten wird. Doch die Spielverbänden lassen die Politker sicher nicht umdenken, weil die Drohung nicht wirklich mit guten Argumenten ausgedrückt ist.

Letztendlich kann man noch nicht sagen, ob Killerspiele wirklich die Gefahr beinhalten, die ihnen nachgesagt wird.

Sofien Müller, Malte Hidding und Noel Schroers, Xanten, Städt. Stifts-Gymnasium