In Deutschland sterben jährlich viele Menschen durch unterlassene beziehungsweise nicht korrekte Erste Hilfe, was man laut Guido Schwarz, dem leitenden Arzt der Zentralen Notaufnahme des Marienhospitals Wesel, durch einige Maßnahmen vermeiden könnte.
Von Rebecca Abeln, 8a, Andreas-Vesalius-Gymnasium Wesel
Der Notfallmediziner behandelt häufig Patienten, denen Erste Hilfe das Leben gerettet hat. Ebenso oft musste er aber auch die Erfahrung machen, dass aufgrund nicht durchgeführter beziehungsweise nicht richtig durchgeführter Erster Hilfe Patienten verstorben sind.
Das ist besonders häufig der Fall, wenn ein Herzstillstand vorliegt oder eine stabile Seitenlage erforderlich wäre.
Generell sollte man durch Erste Hilfe dem Verunglückten nicht schaden und situationsbedingt handeln. Besonders im Falle eines Herzstillstandes kann man allerdings wenig falsch machen, „da die Person zu diesem Zeitpunkt schon in einem Zustand ist, den man nur durch Nichtstun verschlechtern kann“, so Schwarz.
Um richtig handeln zu können, sollten Sie einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen, in dem die wichtigsten Maßnahmen erlernt werden. Unter Anderem wird Ihnen dort gezeigt, wie eine Herzdruckmassage durchgeführt, eine Person in die stabile Seitenlage gelegt und wie eine Wunde richtig abgedrückt wird.
In Amerika gibt es den „National Stop The Bleed Day“, einen Tag, an dem man lernt, wie man eine Wunde richtig abdrückt und wie wichtig es ist, das zu können. Erste-Hilfe-Kurse sind schon ab einem Alter von ca. 12 bis 14 Jahren sinnvoll. Daher sollte man diese regelmäßig (4 bis 8 Stunden alle 2 Jahre) wiederholen, um im Ernstfall richtig, schnell und routiniert handeln zu können.
Wer sich häufiger mit diesem Thema auseinandersetzen will, kann sich bei diversen Organisationen, wie zum Beispiel den Maltesern und dem Deutschen Roten Kreuz, melden.
Aber nicht nur der Laie muss sich Erste-Hilfe-Kursen unterziehen, auch die Profis haben 15 bis 30 Fortbildungs-Stunden pro Jahr, wobei sich die Anzahl der Stunden nach dem jeweiligen Fachgebiet richtet.
Denn Erste Hilfe ist nicht nur ein Muss, um den Führerschein zu erwerben, Erste Hilfe ist eine religionsübergreifende Nächstenliebe, die für jeden ein humanistisches Anliegen sein sollte, so der Facharzt für Anästhesiologie. Generell kann jeder, der es gelernt hat und keine Angst vor der Durchführung hat, Erste Hilfe leisten.