Vor Jahren wurde im Neubaugebiet Scheffelweg ein Bolzplatz wegen der Klage eines Anwohners (die Kinder würden Lärm und Ruhestörungen verursachen) und gegen den Willen von mehr als 30 Eltern komplett abgerissen. Heute steht ein Haus auf dem ehemaligen Bolzplatz. Die Stadt Hamminkeln hat daraufhin eine Fläche an der Straße Am Feldrain als Bolzplatz ausgewiesen.
Die Bauarbeiten begannen im Herbst 2008. Dieser neue Bolzplatz sollte als Ersatz für den dienen, welcher am Scheffelweg abgerissen wurde. Doch schon während der Planung des Baus sammelten einige der umliegenden Anwohner fleißig Unterschriften gegen den Bau des Spielplatzes.
Sie beschwerten sich wegen des Lärms, den die Kinder verursachen würden, wenn der Platz erst einmal fertig wäre. So wurde ein Lärmschutzwall, ähnlich denen, die eine Autobahn von Wohngebieten trennen, aus Erde aufgeschüttet (2,5 Meter hoch). Das reichte den Anwohnern jedoch noch nicht, und sie unterstellten der Stadt, dass der aufgeschüttete Wall mit schadstoffähnlichen Giften kontaminiert sei.
Das legte das Projekt „Ersatzspielplatz“ nun letztendlich vollkommen auf Eis, und der Bau an dem Gelände wurde gänzlich eingestellt. Nun wurde aus dem neuen Bolzplatz nur ein verlassenes Gelände, welches von einem angeblich kontaminierten Lärmschutzwall aus Erde umgeben ist und in dem sich inzwischen schon einiges an Vegetation bzw. Unkraut bis zu einem Meter hoch angesammelt hat.
So schauen die Kinder am Ende doch noch in die Röhre. Es wird ja immer von älteren Generationen behauptet, dass Kinder bzw. Jugendliche viel zu viel Zeit vor dem Computer verbringen. Aber da stellt sich die Frage: Was sollen sie anderes machen, wenn ihnen ihre Möglichkeiten, draußen etwas zusammen zu unternehmen, mehr und mehr genommen werden?
Es werden also nach und nach alle Möglichkeiten geringer, Sport oder Fußball schnell, kostenlos und vor allem problemlos auszuüben.
Tolga Kellersohn, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium