Immer mehr Schüler haben den Wunsch, in ihrer Schulzeit ins Ausland zu gehen. Eine Möglichkeit, diesen Wunsch zu erfüllen, stellt der Internatsaufenthalt dar.
Hier bietet sich vor allem das englischsprachige Ausland wie USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien an. Das Internatsleben hat viele Vorteile. Man lernt neue Freunde und Kulturen kennen, da viele Jugendliche aus aller Welt dort zusammentreffen. Aber vor allem verbessert man seine Sprachkenntnisse.
Die anfänglichen Schwierigkeiten, wie Trennung von Familie und Freunden, das Zusammenleben mit zuerst fremden Menschen auf engem Raum und die Tatsache, dass man die Sprache noch nicht beherrscht, müssen erst einmal überwunden werden. Letztendlich aber stärkt diese Erfahrung das Selbstvertrauen der Schüler und lässt sie reifer werden.
Diese Erfahrung konnte auch Laurenz C. aus Wesel machen, der ein halbes Jahr auf einem christlichen englischen Internat in Woodbridge/Suffolk verbrachte. Um ein neues Schulsystem kennenzulernen, entschied er sich kurzfristig für einen Schulwechsel und ging in der Hoffnung, ein Schulsystem zu finden, das ihn zufriedener macht. Seine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.
Zwar musste er sich zunächst auf das Internatsleben einstellen, doch aufgrund der freundlichen Art der Mitbewohner und Hauseltern ging das Einleben sehr schnell. Auch in der Schule fand sich Laurenz schnell zurecht. Der Schultag war lang. Zehn Unterrichtsstunden mit nur einer Mittagspause. Besonders beeindruckt hat es ihn, dass keine einzige Schulstunde in diesem halben Jahr ausfiel.
Aber nicht nur der Schultag war geregelt, sondern auch der Tagesablauf war speziell für die Schüler im Internat durchgeplant. Laurenz beschrieb seinen Tagesablauf wie folgt: Nach dem Wecken um 7.30 Uhr ging es zum Frühstück, dann folgte die Besprechung mit dem Tutor und schließlich begann die Schule um 9 Uhr und endete um 16.10 Uhr. „Zwar war all dies anstrengend, aber die Schule machte Spaß“, sagte Laurenz C.
Nach dem Unterricht kann man sich entscheiden, einen Sport wie Tennis, Netball oder Hockey zu treiben, Musik zu machen, Theater zu spielen oder tanzen zu gehen. Nach dem Abendessen werden die Hausaufgaben gemacht, für die eine feste Zeit von zwei Stunden vorgesehen ist. „Langweilig war es aber auch nicht in der Freizeit am Abend und am Wochenende“, meinte Laurenz C., denn es wurden regelmäßig Aktivitäten unternommen wie zum Beispiel Theaterbesuche in London, Städtebesichtigungen oder sportliche Beschäftigungen.
Laurenz C. bereut seine Entscheidung nicht und empfiehlt jedem Jugendlichen, der die Chance hat, in ein Internat im Ausland zu gehen, diese auch zu ergreifen.
Franka Clauß, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium