Himmelsstürmer aus Deutschland – Die Parkour-Springer

Wie flinke Katzen klettern sie senkrecht an Häuserwänden hoch, huschen akrobatisch über Autos und Bushaltestellen. Sie springen über Mauern, Bänke, Geländer und bevorzugt auch von Dach zu Dach. Meist Meterweit und dabei auch fünf oder zehn Meter in die Tiefe.

”Traceure”, wie sie sich nennen, scheuen vor nichts. Sie gehen meist den kompliziertesten Weg, um in alltäglichen Situationen die bahnbrechendsten Stunts zu vollziehen. Es geht im allgemeinen darum, Hindernisse so schnell wie möglich zu überwinden. Dabei kommt es selten auf die Höhe an, welche die Sache allerdings interessanter gestalten kann.

Die Gesundheit kommt natürlich nicht zu kurz. Häufig werden die Stunts aus großer Höhe erst auf niedriger Höhe geübt, um zu sehen, ob nicht eventuell ein Fehler passieren könnte. Dennoch kommt es häufig zu Verletzungen wie zum Beispiel ein gebrochenes Bein oder ein verstauchter Arm. Dies hält erfahrene und furchtlose „Traceure“ nicht davon ab, weiter zu springen, nachdem die Verletzungen mehr oder weniger verheilt sind. Denn wenn das eigene Ego erstmal geknickt ist, gilt es, dieses so schnell wie möglich wieder aufzubauen, noch höhere Stunts auszuprobieren und zu zeigen, was man wirklich kann.

Trainiert wird im Normalfall vier bis fünf Mal in der Woche, um nicht aus der Übung zu kommen und sich täglich steigern zu können. Le Parkour gibt es noch nicht lange. Erfunden wurde es in den 80er Jahren von dem Franzosen David Belle. Von Paris aus verbreitete sich die Sportart über die ganze Welt. In Deutschland gibt es mittlerweile auch einen Parkour Verband. Präsidentin ist Sandra Hess.

Sie versucht die Sportart in Deutschland einzubringen und durchzusetzen. Um sich Parkour springen anzueignen, braucht man keinerlei Vorkenntnisse, jedoch ist es von Vorteil, vorher bereits sportliche Aktivitäten ausgeübt zu haben, denn es ist anfangs nicht einfach, Mauern hochzuklettern. Dies lernt man jedoch nach der Zeit. Dazu benötigt man allerdings Disziplin und hartes Training.

Bekannte Parkour-Springer aus Deutschland sind zum Beispiel die „Urban Ninjas”, von welchen im Internet Plattformen wie Youtube häufig Videos zu finden sind.

Viele „Traceure” springen in ihrer Freizeit und sehen Parkour Springen als Hobby an. Andere hingegen sehen diesen Extremsport als eine berufliche Chance an und wünschen sich, irgendwann professionell springen zu können und somit Geld zu verdienen. Das Hobby zum Beruf zu machen, ist ein Traum, den viele träumen, und ein Ziel, das viele verfolgen.

Mandy Nabbefeld, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium