Es ist etwas, woran Eltern verzweifeln, was Jugendliche und Kinder hingegen amüsiert: Videospiele!
Wobei hier nicht die Klassiker wie Super Mario oder Pac-Man gemeint sind, sondern die brutalen, ultrarealistischen und übertriebenen Ego-Shooter.
Sie sind gewissensverändernd und so anziehend, dass sie süchtiger machen als Zigaretten und Alkohol, sie nehmen Kinder mit in eine Traumwelt in der nur die Stärksten überleben, in der Gewalt und Grauen herrscht. Sind die Kinder erst einmal in dieser Welt, lässt sie sie nie wieder los. Es wird immer schwerer die Kinder und Jugendlichen vor dieser Welt zu schützen, was sich selbstverständlich auf deren Sozialleben auswirkt. Sie mutieren langsam aber sicher zu „asozialen“ Menschen und stehen am Abgrund der Gesellschaft. Fallen sie runter, sind sie für immer kriminell und kommen nicht mehr auf den rechten Weg zurück.
So denken die meisten Eltern, und meiner Meinung nach sind solche Behauptungen eine Zumutung! Können Erwachsene nicht einfach die Kinder über etwas bestimmen lassen, wo wir schlauer sind und mehr darüber wissen? Ich schreibe meiner Mutter ja auch nicht vor, wie lange sie die Eier in der Pfanne braten lassen soll, weil meine Mutter es eben besser weiß. Also, bitte ich alle Erwachsenen: Traut euren Kindern mehr Mitgefühl zu. Sie wissen, ob etwas nur gespielt ist oder gerade in der Realität geschieht. Videospiele sorgen nicht dafür, dass sich neue Hirnwindungen bilden, die eure Kinder alle Mitmenschen wie in einem Videospiel behandeln lassen. Kinder werden durch das Spielen von nicht jugendfreien Ego-Shootern nicht gefühllos oder aggressiv.
Ich wollte dieses Thema gerne ansprechen, da ich darauf durch eine Boulevard-Zeitschrift aufmerksam gemacht wurde. Dabei ging es um ein Video, in dem ein amerikanischer Arzt enthauptet wurde, welches von der Terrorgruppe IS ins Internet gestellt wurde. In diesem Artikel unterstellt der Autor, dass viele Jugendliche es nicht schlimm finden würden, wenn ein unschuldiger Mensch, der in Krisengebieten geholfen hat, von einer Terrorgruppe grausam ermordet wird. Dass dafür irgendwelche unbekannten Videospiele verantwortlich gemacht werden, finde ich empörend und ich hoffe, dass Kinder von jetzt an nicht mehr so gewaltbereit eingeschätzt werden, nur weil sie gerne blutige Spiele spielen.
Felix Kirch, 8a, Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg