Mit Ausdauer zum Gleichgewicht auf einem Reifen – Ein seltenes Hobby

Was ist dein Lieblingshobby? Da gibt es viele verschiedene Antworten, jeder mag etwas anderes gern. Manche spielen, gerne und viel Computerspiele, andere ein Instrument. Jungs spielen oft Fußball. Bei den Mädchen in meinem Umfeld gibt es viele verschiedene Hobbys: zum Beispiel Tanzen, Reiten, Schwimmen oder Turnen.
Ich selbst fahre seit sechs Jahren Einrad.

Dieses außergewöhnliche Hobby teilen nicht viele mit mir. Um es zu erlernen, braucht man viel Disziplin und Geduld. Es dauert lange, bis man frei ohne Hilfestellung oder zum Beispiel eine Mauer oder einen Zaun fahren kann, denn so fängt man an. Ich empfehle, sich jemanden zu suchen, der einem anfangs hilft.
Ich erlernte das Einradfahren in einer Turnhalle, besuchte dort einen Kurs, in dem man mir vieles zeigte und Tipps gab. Wir waren zehn Einradfahrerinnen, ein Einradfahrer war auch dabei. Später besuchte ich in der Schule die Zirkus-AG und nahm zwei Jahre lang am Sommerferienprogramm der Zirkus-Jugendherberge Hinsbeck teil. Dort wählte ich beide Male die Einradgruppe und konnte am Schluss in der Manege des Zirkuszeltes dort mit meinem Einrad und sogar einem Hochrad auftreten.
Heute habe ich ein Einrad von Qua-ax mit Sattel im Zebra-Look. Mein erstes Einrad, ein günstiges von Aldi, bekam ich zu Weihnachten. Es gibt verschiedene Größen von Einrädern. Die mit großem Rad sind da, um lange Strecken zu fahren, die mit kleinerem Rad ermöglichen einem Tricks, zum Beispiel das Springen.
Ich fing mit sieben Jahren an (auch Erwachsene können dieses Hobby noch erlernen), besaß aber ein Einrad, das auch Erwachsene fahren könnten. So war der Sattel natürlich viel zu hoch für mich. Mein Vater kürzte die Sattelstange und ich probierte noch am selben Tag zu fahren. Ich zog mich an meiner Reckstange im Garten hoch und saß, um zu fahren, musste mir meine Mutter aber helfen.
Es ist nicht zu unterschätzen, darauf zu fahren, es sieht relativ einfach aus, aber man täuscht sich! Man kann im Gegensatz zum Fahrrad nach allen Seiten fallen, nicht nur rechts und links, auch nach vorne und hinten. Mein Vater wollte probieren, zumindest darauf zu sitzen, stellte sich den Sattel ein und stieg auf. Er hatte nicht damit gerechnet, so schnell die Kontrolle zu verlieren, verrückte das Regal, an das er sich klammerte und konnte sich gerade noch zurück auf seine Füße retten.
Etwa ein halbes Jahr später schaffte ich es, alleine frei zu fahren. Heute fahre ich sogar rückwärts und auch freies Aufsteigen beherrsche ich inzwischen. Mit einem Partner fahre ich auch „Verfolger“ (einer fährt hinter dem Anderen, man hält sich an den Händen fest) und „Auto“ (einer fährt rückwärts, der Andere vorwärts, man hält sich fest).
Ich bin heute 13 Jahre alt und habe immer noch großen Spaß an diesem Hobby – ich kann es nur empfehlen! Man bewegt sich draußen, schult den Gleichgewichtssinn, teilt seine Freude mit Freunden.
Habe ich euer Interesse geweckt und ihr möchtet dieses Hobby ausprobieren? Fragt einfach mal bei Sportvereinen in eurer Nähe nach. Ich wünsche euch viel Spaß!

Sonja Ryll, 8b, Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg