Hinter den Meeren

Was sich unter der Wasseroberfläche abspielt, ist schwer vorstellbar und nur mit einem Tauchgang zu erleben.

Von Ida Kuchenbecker, 8a, Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg

Wir alle kennen doch diese Fernsehsendungen, wie „der blaue Planet“ oder andere Videos über die Unterwasserwelt, in der scheinbar die interessantesten Tiere leben, die wir nicht kennen, geschweige denn je selbst gesehen haben. Wir bekommen nie die Chance diese Welt zu betrachten und dort abzutauchen, in die Tiefe der Meere. Natürlich, wir könnten auch in die Nordsee mit einem Schnorchel tauchen. Doch das Einzige, was wir sehen werden, ist eine Qualle, die sich nachher als durchsichtige Plastiktüte herausstellen wird.

Um wirklich tolle Fische sehen zu können, muss das Meer klar sein, außerdem sollte es nicht zu kalt sein, perfekt geeignet ist daher das Rote Meer. Genau deswegen will ich als Besitzer des Tauchscheins „Scuba Diver“, den ich 2018 bei der zertifizierten Ausbildungsorganisation SSI gemacht habe, euch die unglaubliche, wundervolle Welt näher bringen, die sich hinter dem Begriff „Meer“ versteckt.

Zuallererst die Ausrüstung: Diese ist enorm wichtig für die Sicherheit des Tauchers. Es gibt viele verschiedene Teile, die man alle anziehen muss. Einige davon kennen bestimmt viele von euch, wie zum Beispiel Flossen, Tauchanzug oder Taucherbrille. Allerdings gibt es auch die etwas komplexeren Ausrüstungsteile wie den Regulator, an dem vier Schläuche befestigt sind, das Mundstück, eine Art Uhr, die anzeigt, wie viel Sauerstoff noch in der Flasche vorhanden ist und weitere Dinge.

Um den Tauchschein zu erhalten, reicht es allerdings nicht nur die Ausrüstung zu kennen und Motivation zum Tauchen zu haben, man muss auch einen Test bestehen, für den man sich vorher informieren muss. Man muss mehrere Tauchgänge meistern, die teilweise im Meer aber auch in Übungspools stattfinden.

Als es dann endlich so weit war, und wir die Treppen runter in das wilde Meer gingen, waren wir alle, mein Vater, meine Schwester und ich sehr aufgeregt, denn das Gefühl fünf Meter in die Tiefe zu sinken und nicht „schnell“ nach oben schwimmen zu können ist schon ein wenig bedrückend,. Außerdem kann immer eine Sauerstoffflasche leer sein oder ein anderer Fehler auftreten, der nicht auf Anhieb gelöst werden kann. Doch wenn man unten in der Tiefe ist und das Korallenriff dir mit den bunten Farben ins Gesicht lächelt und die Fische langsam sich dir annähern und deinen Arm streifen, vergisst man die Angst ganz schnell.

Unterwasser ist das Gefühl ganz anders. Alles ist viel langsamer, die Fische haben keinen Stress und keine Pflichten, dort steht die Zeit still. Langsam lässt man sich durch das Meer treiben und betrachtet die unglaublichen Fische. Von kleinen harmlosen, aber dennoch wunderschönen Fischen bis zu gefährlichen Stachelrochen. Aber nicht nur die Fische sind einfach atemberaubend, auch die Korallen sind etwas ganz Eigenes. Sie sehen oft sehr unecht aus, wegen ihrer besonderen Farben.

Am besten haben mir aber die riesigen Wasserschildkröten gefallen. Sie sind sehr gelassen und haben keine Scheu vor Menschen, deshalb kann man sie auch ohne Probleme berühren. Sollte man aber nicht, da diese eine sehr empfindliche Haut haben. Auch sehr spannend ist, wie die Lebewesen sich gegenseitig helfen. Die Schildkröte zum Beispiel, hat ein Stück Koralle auf dem Panzer. Wenn dann ein Fisch kommt, profitieren beide von dem „Deal“. Der Fisch kann einfach ohne Anstrengung essen, und die Schildkröte hat keine Koralle mehr auf dem Panzer.

Ich glaube, wenn mehr Menschen sich diese atemberaubende Welt anschauen könnten, würden sie garantiert besser auf die Meere achtgeben und sie weniger mit Müll verschmutzen, den man dann selbst in der Nordsee wieder finden kann.