St. Martin. Das ist ein fester Termin im November. Doch wer sorgt dafür, dass dieses Fest gefeiert werden kann? Auf meiner Suche nach den Hintermännern entdeckte ich eine Gruppe von rund 20 Menschen, die sich St. Martinsverein Bockert nennen, und begleitete sie während der Vorbereitungen.
Das erste Mal traf man sich Anfang September, was mich ein wenig wunderte, da St. Martin doch erst im November gefeiert wird. Am Ende des Treffens wusste ich, warum man sich so früh trifft. Um einen Martinszug durchführen zu können, muss viel organisiert werden: der Zugweg muss festlegt werden, die Musikkapellen und das Pferd gebucht werden, die Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr informiert werden, eine Versicherung für die Teilnehmer abgeschlossen werden, Süßigkeiten für die Martinstüte bestellt werden – und noch vieles mehr. Und da fast alles auch Geld kostet, müssen Spenden gesammelt werden.
Also gehen die Mitglieder des Vereins in ihrer Freizeit von Haus zu Haus und sammeln Geld. Das ist eine der wichtigsten Tätigkeiten, denn ohne Spenden kann eine Martinszug, der gut und gerne 1000 Euro kostet, nicht stattfinden.
Bis zum Martinsabend trifft sich der Verein dann noch an einigen Abenden, um immer wieder zu überprüfen, ob alles organisiert ist.
Eine Woche vor dem großen Fest ist dann fast alles erledigt, lediglich die 300 Tüten müssen noch gepackt und das Martinsfeuer aufgebaut werden. Das heißt: noch ein paar arbeitsreiche Stunden, dann kann es losgehen. Dann zieht St. Martin auf seinem weißen Pferd wieder durch die Strassen von Bockert, und die Kinder laufen singend mit ihren Laternen hinterher.
Am Feuer bekommt der arme Mann von St. Martin ein Stück vom Mantel und die Kinder ihre Tüten. Für die Menschen vom St. Martinsverein heißt es dann, „geschafft“, und in zehn Monaten fangen sie wieder von vorne an!
Jennifer Kaldeberg, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium