Ich komme von der Schule nach Hause und traue meinen Augen nicht. Vor unserer Haustür ist eine Baustelle, ein Teil der Straße ist offen. Ich gucke verdutzt in das entstandene Loch.
Ich gehe in mein Haus und bitte meine Mutter: „Mama, wir müssen zum Psychologen, ich habe Hirngespinste.“ „Ist das jetzt in, dass man zum Psychologen geht, oder was ist los mit dir, fragt mich meine Mutter. „Mama, verstehst du nicht, ich sehe Gespenster. Ich habe vor unserer Haustür eine Baustelle gesehen, in der ein tiefes Loch ist“, erläutere ich meiner Mutter die Sachlage.
„Ach, die Baustelle meinst du. Heute Morgen kam zufällig ein Mitarbeiter von den Stadtwerken in unsere Straße und hat die Absenkung bemerkt. Er stutzte und trat einmal kräftig auf einen besonders tiefen Stein. Der fiel direkt herunter und einige andere Steine mit ihm. Der Mann wählte dann direkt zur zuständigen Behörde durch, die versprach den zuständigen Mitarbeiter zu benachrichtigen. Und in der nächsten Zeit werden wir vorerst Probleme mit dem warmen Wasser bekommen, hat man uns gesagt, nur damit du es weißt. Also lange und warm duschen ist heute tabu, vielleicht musst du dann sogar mal über deinen Schatten springen und kalt duschen. Ich weiß selber, dass das nicht angenehm ist, aber da kann man jetzt auch nichts gegen machen“ , erklärt meine Mutter. „Was! Ich werde kalt duschen müssen? Mama, das kannst du nicht von mir verlangen. Ich bin krank, ich habe Husten und Halsschmerzen, das geht auf keinen Fall“, setzte ich an zu protestieren.
„Und warum konnte das überhaupt passieren? Vor zwei Jahren wurde doch erst die komplette Straße aufgerissen, und die Steine wurden auch neu eingesetzt“, fragte ich verdutzt. Meine Mutter stimmt mir zu: „Da hast du ja vollkommen Recht, aber was sollen wir dagegen machen, wahrscheinlich ist der Kanal bei uns kaputt und hat mit dem Wasser den Boden weggespült.“
Ich bin verdutzt und erstarre: „Der Stein ist wirklich direkt runter gefallen, als dieser Beamte darauf trat?“ , versichere ich mich bei meiner Mutter. „Glaubst du mir etwa nicht, wenn ich es dir doch sage, der Stein fiel direkt in ein Loch aus Nichts?“, fragt meine Mutter. „Aber, das war dann doch total gefährlich. Wenn ich mit meinem Einrad darüber gefahren wäre oder dort Seilchen gesprungen wäre, wäre ja vermutlich das Gleiche passiert. Und es hätte einen Unfall gegeben.“
Ich bin froh, dass es trotz dieser Unsicherheiten im Bau unserer Straße keine Unfälle gab. Die Stadtverwaltung hat meiner Meinung nach gesehen, dass etwas falsch gelaufen ist und direkt reagiert. Die Frage ist nun: Wie lange dauert es jetzt, bis die Baustelle wieder verschwunden ist. Wetten können gerne abgeschlossen werden.
Leoni Aliena Fretz, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium