Immer häufiger erfahren wir über die Medien von grausam zu Tode gekommenen Babys und Kleinkindern. Oft sind es die Eltern, die die für alle unverständliche Tat begangen haben.
Die fünfjährige Talea wurde im September 2007 in eine Pflegefamilie gegeben, weil das Jugendamt ihre drogenabhängigen Eltern für überfordert mit der Erziehung hielt. Vielleicht ist ihr diese Entscheidung zum Verhängnis geworden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Pflegemutter wegen Totschlags. Die genauen Umstände der Tat sind noch zu klären.
Oft beginnt das Schicksal mit einer zunehmenden Isolation der Familie, besonders der Eltern infolge Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Misserfolg. Zusätzlich sind viele Eltern durch die Erziehung der Kinder überfordert und haben keinen Rückhalt durch Großeltern oder Verwandte. Leider kommt es immer öfter zu einer Katastrophe. Diese ist aber nicht nur das Scheitern einer Person, sondern auch unserer Gesellschaft, die eine solche Entwicklung nicht verhindern konnte.
Unsere Gesellschaft muss sich verantwortlich fühlen, etwas zu ändern. Gesetzlich vorgeschriebene kinderärztliche Untersuchungen in den ersten Lebensjahren könnten einen Beitrag leisten, der durch weiter dauerhafte Hilfsangebote für Eltern ergänzt werden müsste. Darüber hinaus sollte jeder einzelne Augen und Ohren offen halten und ein Gespür dafür entwickeln, wo Kinder in Gefahr sind, um gegebenenfalls helfen zu können.
Alicia Schmidt, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium