„Süßes oder Saures!“ So wurde ich von Jungen begrüßt. Wegen Halloween. Doch woher kommt eigentlich der Brauch? Hier kommt die Geschichte.
Die Kelten feierten diesen Brauch, da sie vermuteten, dass in der Samhainacht die Seelen der Toten umherwandelten. Um ihnen etwas Gutes zu tun, lockten sie die Toten an, indem sie den Kamin brennen und die Türen weit geöffnet ließen. Sie begaben sich aber selbst ins Bett, da sie eine Vermischung zwischen dem Irdischen- und Totenreich fürchteten. Aus Angst vor Verwüstung, boten sie ihnen Essen an. Häufig schlichen sich jedoch, während sie schliefen, Lebende an, die nicht alle Manieren besaßen, und verwüsteten die Küche, nachdem sie gegessen hatten.
Den Kindern scheint es an Halloween nur darum zu gehen, möglichst viele Süßigkeiten zu erbeuten – oder doch nicht? Welcher religiöse Feiertag wird an Halloween gefeiert, frage ich daher. Da sich Ahnungslosigkeit breit macht erkläre ich: Heute ist der Reformationstag, an dem die Entstehung der evangelischen Kirche gefeiert wird, die gegen Luthers Willen entstand, der seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 veröffentlichte. Die Jungen verabschieden sich, und ich schließe die Tür.
Ich frage mich, ob sie denn wenigstens den Ursprung Halloweens kennen. Beim nächsten Klingeln stelle ich meine Frage.
„Na, das weiß doch jeder. Es stammt aus Amerika und wurde für die Kinder erfunden“, antwortet man mir . Naja, zumindest das stimmt in etwa.
Eine andere Legende über Halloween besagt, dass in Irland ein Gauner namens Jack O‘ Lantern lebte. Der Teufel kam in einer Halloween Nacht zu ihm und wollte seine Seele haben. Daraufhin bat Jack den Teufel, ihm noch einen Abschiedsdrink auszugeben. Dieser willigte ein und verwandelte sich in ein Geldstück, mit dem Jack bezahlen sollte. Aber Jack steckte die Münze in seinen Geldbeutel, wo er auch ein silbernes Kreuz aufbewahrte. So war der Teufel gebannt. Damit Jack ihn wieder befreite, musste der Teufel versprechen, ihn für die nächsten zehn Jahre noch zu verschonen, dann könne er wiederkommen und seine Seele mitnehmen. Als der Teufel in der gleichen Nacht zehn Jahre später wiederkam, überlistete ihn Jack abermals: Diesmal bat er um einen Apfel, denn der Teufel vom Baum pflücken sollte. Der Teufel kletterte hinauf, Jack bannte den Teufel erneut und verlangte, dass der Teufel seine Seele immer verschonen wird.
Als Jack dann einige Jahre später in einer Halloween-Nacht starb, verweigerte man ihm sowohl im Himmel, als auch in der Hölle den Zutritt, entweder wegen seiner Bosheit oder wegen des Versprechens. So musste Jack immer in der dunklen und stürmischen Nacht zwischen den Lebenden und den Toten umherwandeln, nur mit dem Stück Kohle aus dem Höllenfeuer, aus dem er mit einer Rübe eine Laterne bastelte, damit die Kohle im Sturm nicht erlischt.
Halloween scheint also nur ein Modebrauch zu sein, der mit vielen Elektrogeräten und Kommerz mit nach Deutschland kam und gefeiert wird, ohne jegliche Tradition. Aber der Modebrauch wird wohl nicht zum letzten Mal gefeiert worden sein, denke ich mir.
Leoni Aliena Fretz, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium