Pfarrer Rainer Thoma im Interview – Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Und was ist mit der Wirtschaft?

Guten Tag, Herr Pfarrer Rainer Thoma.

Meine Klasse nimmt am Projekt „Schüler lesen Zeitung“ der Rheinischen Post teil. Ich habe Sie als Interviewpartner gewählt, weil es mich interessiert, was die Kirche zu Themen wie der Wirtschaftskrise sagt und was in der Gemeinde St. Benedikt so passiert.

Seit wann sind Sie in der Kirche St. Cornelius, und warum haben Sie sich für die Ämter als Pfarrer und Priester entschieden?

Thoma: Ich bin seit 17 Jahren der Pfarrer der Kirche St. Cornelius und bin seit 24 Jahren zum Priester geweiht. Meine Ausbildung habe ich in Bonn und ein Jahr in Freiburg gemacht. Ich war schon immer sehr interessiert am Glauben, weil auch das Thema stark in meiner Familie geprägt war. Meine Eltern waren beide gläubig. Damals habe ich als Jugendlicher schon Verantwortung in der Gemeinde gehabt. Ich war zum Beispiel Lektor. Nach dem Abitur am St. Ursula Gymnasium in Geilenkirchen ging ich zu einem Studienhaus in Bonn. Als ich da war, waren etwa 50 Studenten in diesem Studienhaus. Später waren es 80.

Also im Studienhaus gab es 100 Zimmer. Die übrigen Zimmer belegten andere Studenten, wodurch ein Austausch und Kommunikation zwischen verschiedenen Studenten stattfand. Gott war mir schon immer wichtig, und ich stellte häufig Fragen wie „Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?“ und die Sinnfrage, auf die ich in der Theologie Antworten gefunden habe.

Wie merken Sie und die Kirche die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise?

Thoma: Also wir merken die Wirtschaftskrise deutlich, zum einem durch die Steuerrückgänge und zum anderen spart das Bistum Aachen ein, sodass Mitarbeiter bei Beratungsdiensten entlassen wurden. Es wird viel reduziert, zum Teil auch ab 1. Januar. Da wird es nur noch einen Gemeinderat für vier Kirchen geben (St. Cornelius, St. Peter, St. Ullrich & Herz Jesu) und eine einheitliche Gemeinde. Jedoch könnte es sein, dass eine Kirche geschlossen wird. Ich kenne zwar nicht die konkreten Zahlen der Spenden, aber ich glaube, dass es einen leichten Rückgang der Spenden gibt. Aber in Deutschland war schon immer eine große Spendenbereitschaft.

Nun, warum kam es zur Wirtschaftskrise?

Thoma: Kapitalien wurden von den Banken von anderen benutzt, um einen Profit an der Börse zu machen, jedoch haben diese sich verkalkuliert. Man hätte besser für die Gemeinschaft gedacht und nicht den großen Gewinn vor Augen gehabt. Aber Wirtschaft betreiben nicht nur die Bänker oder die Börsianer, die in der letzten Zeit sehr oft interviewt wurden im Fernsehen, sondern auch zum Beispiel auch die Kirche redet in der Wirtschaft mit. Zum Beispiel der Erzbischof Reinhard Marx hat wie sein Namensvetter Karl Marx, das Buch geschrieben „Das Kapital“. Auch vieles, wie es sich die Christen vorstellen, haben sich in der Wirtschaft und in die Gesetze durchgesetzt, zum einem in der EU, aber auch Gott sei dank in anderen Teilen der Welt wie Amerika.

Herr Thoma, vielen Dank für das Gespräch.

Daniel Odenthal, Viersen, Albertus-Magnus-Gymnasium