Frühchen – Hannah kam zu früh – aber am Ende war alles in Ordnung

Eine halbe Portion Mensch. Die kleine Hannah Büsch wiegt heute 3490 Gramm, ungefähr so viel wie ein neugeborenes Baby. Dabei hat sie schon am 30. Juni 2008 das Licht der Welt erblickt, zwei Monate zu früh – also schon in der 31. Schwangerschaftswoche. Die kleine Hannah musste durch einen Notkaiserschnitt aus dem Mutterleib geholt werden, da eine Fruchtwasservergiftung drohte. Bei ihrer Geburt war sie gerade einmal 41,5 Zentimeter groß und wog erst 1495 Gramm. Sie war nicht nur das kleinste, sondern auch das leichteste Baby im Neuwerker Kinderkrankenhaus.

Hannah verbrachte ihre erste Zeit im Inkubator. Eine Sonde durch ihre Nase half ihr Nahrung aufzunehmen, wenn sie keine Lust hatte zu essen. Dazu hatte sie noch für einige Tage eine Infusion im Kopf und ein Gerät am Fuß, womit ihr Sauerstoffgehalt gemessen wurde. Ein EKG-Anschluss überprüfte ihre Herztöne, und ständig wurde dem Frühchen Blut abgenommen. In vielen Fällen sind bei Frühchen Magen, Lunge und andere Organe noch nicht vollständig ausgereift, um alle Funktionen selbst zu übernehmen. Doch bei Hannah funktionierte fast alles einwandfrei.

Endlich sind sie glückliche Eltern: Mutter Yvonne Büsch und Vater Daniel Büsch waren, so oft es ging, bei Hannah. Oft tagelang. Die kleine Hannah hatte viel Kontakt mit ihrer Mutter (Hautkontakt und körperliche Wärme). Das war wichtig, da sie zu der Zeit eigentlich noch im Mutterleib gewesen wäre. „Ich wusste, dass meine Hannah es überstehen wird, da die Technik und Medizin heutzutage schon sehr weit sind“, erklärte die 26-jährige Erzieherin Yvonne Büsch. Am 16. August 2008 durfte ihre kleine Tochter Hannah endlich nach Hause. Die Freude war sehr groß. Hannah Büsch und ihre ganze Familie haben sich von dem Stress in den letzten Wochen erholt und starten jetzt wieder durch.

Lisa-Marie Tegtmeier, Viersen, Albertus-Magnus-Gymnasium