Meine siebenjährige Schwester Emma und ich wünschten uns schon eine Zeit lang Kaninchen. Im Sommerurlaub 2013 sahen wir zufällig eine Kaninchenmesse und waren sehr begeistert von den kleinen, flauschigen Tierchen mit ihren langen Ohren.
Vom Urlaub zurück, stand ein paar Tage später plötzlich ein Kaninchenstall im Garten, den unser Vater aufgebaut hatte, obwohl er kein Tierfreund ist. Wir freuten uns sehr. Am gleichen Tag erkundigten wir uns nach Kaninchenzüchtern in St.Tönis und wurden beim Obstgut Tackheide fündig. Dort stehen immer vier bis fünf Häschen in einem Stall ausgestellt. „Heute schauen wir uns erst mal die Hasen an, morgen kommen wir dann mit eurer Mutter nochmal wieder und dann könnt ihr euch welche aussuchen“, erklärte uns unser Vater.
Am nächsten Morgen füllten wir den Stall mit Stroh und Kleintierstreu und die Futter- und Trinkschüssel. Danach fuhren wir zur Züchterin um die Bewohner des neuen Holzhäuschens auszuwählen. Emma und ich waren schon ganz aufgeregt vor lauter Vorfreude.
Die Züchterin holte junge Schlappohren aus den Käfigen. Es war kein Problem für uns, Männlein und Weiblein zu nehmen, anstatt zwei vom selben Geschlecht. Ein neugieriges weibliches braun-schwarz-gestreiftes Kaninchen-Mädchen zog Emmas Aufmerksamkeit auf sich. Dieses nannte sie zuerst Streifi, doch später Karamell. Mein Blick fiel auf ein männliches Kaninchen mit blondem Fell, das ich Twix nannte.
Jetzt leben die zwei schon eineinhalb Jahre bei uns. Twix und Karamell möchten nicht immer warten, bis wir die Tür zum Gehege öffnen. Sie kratzen am Holz oder knabbern es an. Wenn ein Fuß Karamell im Weg steht, knabbert sie an der Socke, Hose oder am Schuh.
Im Winter ziehen sie gewöhnlich in den alten Stall aus dickerem Holz und bekommen auch mehr Stroh und Streu als im Sommer, damit sie es warm haben.
Dass Kaninchen nicht sehr viel Intelligenz besitzen, sieht man bei unseren zwei Schlappohren manchmal ziemlich deutlich. Wenn sich das Schmutzblech nicht im Käfig befindet, springen die Beiden trotzdem hinein und landen unsanft auf der anderen Seite. Sie scheinen sich dies nicht zu merken und machen es immer wieder. Twix lief sogar gegen eine der Plastikscheiben, die den Wind abhalten sollen. Das machte er jedoch nur einmal.
Wenn wir den zwei Rabauken etwas Leckeres mitbringen, futtern sie sich immer gegenseitig alles weg, auch wenn sie beide ihr eigenes Stück haben.
Wer auch Kaninchen hat, sollte sich gut um sie kümmern! Kaninchen müssen mehrmals täglich gefüttert werden. Am besten mit Trockenfutter und Heu. Auch frisches Gemüse dürfen sie bekommen, wie Karotten, Gurken oder Petersilie. Man muss mindestens einmal in der Woche gründlich den Schmutzplatz sauber machen. Sie müssen genug Auslauf haben, deswegen sollten sie ein schönes, großes Gehege haben.
Lisa Jule Klein, 8e, Michael-Ende-Gymnasium Tänisvorst