von Tom Seiferth, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf
Meine Füße schmerzen und ich kann nicht mehr stehen. Dazu eine fast schlaflose Nacht im Zelt, vor einem Schuhladen mit einer Gruppe von Schuh-Sammlern und -Verkäufern. Noch eine halbe Stunde und das Geschäft macht endlich auf, das Warten hat ein Ende. Ich würde es immer wieder machen, dieses Gefühl, einen limitierten Sneaker zu bekommen, unvorstellbar! Die Zeit vor dem Laden wird genutzt, um sich mit der „Sneaker Community“ zu verbinden und Kontakte auszutauschen. Die meisten limitierten Schuhe sind tausende Euros wert, wobei sie am Release, also bei der Veröffentlichung, nur einige Hundert kosten – und das, obwohl ihre Qualität zu wünschen übrig lässt. Denn sie werden, wie so viele gewöhnliche Schuhe in China, Japan oder Indonesien kostengünstig produziert. Heute ist bei den meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Sneaker ein modisches Must-have in den Kleiderschränken. Sie sind nicht nur ein Statussymbol, sondern eine Wertanlage. Bei „Stockx”, der größten Sneaker-Online-Plattform, werden Schuhe sogar wie Aktien gehandelt. Ein 18-jähriger Junge aus Amerika hat mit seinem ersten Schuh-Verkauf einen Gewinn von tausend Euro gemacht. Mittlerweile ist er Multimillionär. Vor dem ersten Verkauf meinte sein Vater: „Oh, you must be crazy, you’re out of your mind.”
Der Wert der Sneaker wird unter anderem durch die Limitierung bestimmt. Wer Glück hat, kann einen Schuh unter dem anfänglichen Einkaufspreis kaufen. Der aktuell teuerste Schuh auf StockX wiederum liegt bei unglaublichen 393.106 Euro. Solche Preise entstehen häufig, wenn die Schuhhersteller eine Kooperation mit bekannten Persönlichkeiten oder anderen Modemarken eingehen. Ein normales Paar Nike Air Force kostet rund 100 Euro, aber durch die Zusammenarbeit mit dem Schmucklabel Tiffany werden sie schnell zwischen 1000 und 2000 Euro gehandelt. Der Trend mit Sneakern existiert nicht nur online, sondern auch in Schulen. Viele Mitschüler legen sehr viel Wert auf neue und „trendy” Sneaker und geben gerne auch ein mehr für ein bestimmtes Modell aus. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass der Sneaker-Markt weiterhin existieren wird und sich nicht zu einem kurzzeitigen Trend entwickelt. Ich hoffe auch, dass sich mehr Leute trauen, den Schritt zu machen und einfach mal das Sneaker-Business ausprobieren, weil es eine gute Erfahrung ist.