Neuer, besser, schöner. Regelmäßig gibt es neue Handy-Modelle- und die alten verschwinden in der Schublade. Eine ungewöhnliche Möglichkeit sein Handy loszuwerden, ist der Handyweitwurf. In Finnland wurde im August 2008 die mittlerweile sechste Weltmeisterschaft im Handywerfen ausgetragen. Die Telefone wurden vom Organisator gestellt, in allen fehlten die Akkus (Sondermüll). Aber was machen die Leute, die nicht an so einem Wettbewerb teilnehmen? Das fragt sich so mancher, der sich regelmäßig ein neues Handy zulegt.
Die meisten wissen nicht, dass sie die Geräte zum Anbieter zurückbringen können. Wir haben bei verschiedenen Anbietern nachgefragt. „The Phone House“ zum Beispiel wirbt damit, für das alte Handy eine Umtauschprämie auszuzahlen, aber nur bei Abschluss eines neuen Vertrages. Vodafone-Kunden können ihr altes Mobiltelefon ebenfalls entsorgen. Sie bekommen in den Vodafone-Shops einen adressierten Umschlag ausgehändigt, in dem die Geräte an eine Recyclingfirma geschickt werden. Für jedes zurückgeschickte Handy werden fünf Euro für einen guten Zweck gespendet. Die Deutsche Telekom erlässt einem Neukunden das Einrichtungsentgelt, wenn er ein altes, aber funktionstüchtiges Handy zurückgibt. Falls kein neuer Vertrag abgeschlossen wird, kann man sich auch für einen Einkaufsgutschein in den T-Punkt-Filialen entscheiden. Der Netzbetreiber „dug“ arbeitet alle Telefone wieder auf und verkauft sie in andere Länder. Falls das nicht möglich ist, werden sie fachgerecht entsorgt. Die Firma O2 handhabt es genauso wie Vodafone, nur dass der Spendenbetrag etwa bei drei Euro pro Handy liegt.
Viele Menschen wissen nicht, was sie mit den alten Geräten machen sollen. Daher landen einige wahrscheinlich in der Mülltonne. Dabei gehe viele wertvolle Rohstoffe verloren, die nicht erneut genutzt werden können. Man kann aus diesen recycelten Materialien viele neue Gegenstände, wie zum Beispiel Parkbänke, Zahnfüllungen oder sogar Saxophone herstellen.
Es werden etwa eine Milliarde Handys im Jahr verkauft. Diese enthalten Schwermetalle wie Nickel und Eisen und Giftstoffe wie Kadmium und Blei. Das ist bei dieser enormen Menge eine wahnsinnige Umweltverschmutzung, wenn diese nicht recycelt werden. Die Firma ReCelluar, der weltgrößte Recycler, verwertete im Jahr 2007 knapp sechs Millionen Handys mit einem Gesamtgewicht von 450 Tonnen. Die Firma Greener Solutions ist Marktführer in Europa. Beide Hersteller konnten knapp 20 Tonnen Kupfer und einige Goldbarren zurückgewinnen. Das sind unvorstellbare Mengen von Rohstoffen, die wiedergewonnen werden konnten. Schätzungsweise die Hälfte der recycelbaren Handys, die ebenso verwertet werden können, liegen bei vielen Leuten in den Schubladen. Wer bereit ist, Abfälle zu trennen und richtig zu entsorgen, kann dieses bei den Wertstoffhöfen seiner Heimatstadt tun oder er wendet sich an die jeweiligen Netzbetreiber. Schonen Sie die Umwelt!
Marie Kristin Senft, Remscheid, Albert-Einstein-Schule