In der Reithalle des RV Lützow ist ein lautes Stimmengewirr zu hören. Die Kinder der Schrittgruppe wärmen sich gerade für die bevorstehende Voltigierstunde auf. Während sich die Kinder aufwärmen, wird auch das 18-jährige Voltigierpferd „Lotte“ an einer langen Leine im Kreis laufend aufgewärmt.
Voltigieren ist das Turnen auf dem Pferd und eine sehr beliebte Sportart. Der Begriff Voltigieren wird abgeleitet von dem französischen Wort „Voltige“, was auf Deutsch so viel wie „Purzelbaum“ bedeutet.
Das Pferd bewegt sich an einer langen Leine, der so genannten Longe, im Kreis mit einem Durchmesser von 15 Metern. Die Ausrüstung des Pferdes besteht aus einer dicken Decke (genannt Pad), worauf ein Gurt mit zwei Griffen liegt, mit Hilfe dessen sich die Voltigierer mit Schwung auf das Pferd setzen können. Auf dem Pferd werden viele elegant aussehende Übungen gemacht, wie beispielsweise das Stehen auf dem Pferd und für Fortgeschrittene auch schon Übungen zu zweit.
Die Voltigierer tragen im Training enge Sportanzüge und Gymnastikschläppchen. Auf Turnieren tragen sie die Gymnastikanzüge des jeweiligen Vereins.
Voltigieren schult das Gleichgewicht und fördert die Kondition. Besonders toll ist die Arbeit mit dem Pferd. Rücksicht, Achtung und ein verantwortungsvoller Umgang. Das ideale Alter, um mit dem Voltigieren anzufangen, ist etwa sieben Jahre. Auch die sechsjährige Marie voltigiert schon seit September 2008. Bei einem Treffen hat sie uns erzählt, dass sie voltigiert, weil sie Pferde mag und dort viele andere Kinder sind. Für ihr erstes Tunier musste sie etwa zwei Monate trainieren. „Am schönsten bei den Turnieren finde ich die Kleidung und die Frisuren“, erzählte sie uns. Ihr größtes Vorbild ist Kai Vorberg, der zweimalige Weltmeister (2004 und 2006) und zweimalige Europameister (2005 und 2007) im Voltigieren.
Info: Mehr als 50000 Menschen in Deutschland voltigieren.
Katja Tenbrock und Eva-Maria Furtmann, Rees, Realschule der Stadt Rees