Zwischen Haldern und Rees liegt das heutige Haus Aspel umgeben von einem alten Burggraben und dem Aspeler Meer. Von der Burganlage, die einst auf dem Aspeler Berg erbaut wurde, ist nur noch das heutige Haus Aspel vorhanden, das damals als Vorburg der Burganlage diente und heute Kloster und Begegnungsstädte ist.
Eine Lindenallee führt gradewegs auf den Torbogen des Schlossturmes zu. Über dem Torbogen ist ein Wappen mit dem Kreuzsymbol des Ordens der „Töchter vom Heiligen Kreuz“ angebracht. Ein ähnliches Kreuz erschien einst der Ordensgründerin „Mutter Maria Theresia“ (Johanna Haze), als sie am Fuße des Zitadellenberges in Lüttich verweilte.
1850 erwarben die „Töchter vom Heiligen Kreuz“ Haus Aspel. Darauf gründete der Orden am 4. Mai 1851 ein Mädchenpensionat mit zunächst 5 Schülerinnen. Vier Jahre später besuchten bereits 53 Schülerinnen die Schule in Aspel, weshalb in den folgenden Jahren das Gebäude immer weiter ausgebaut wurde.
Das Pensionat wurde jedoch 1972 geschlossen, und im Jahr darauf durch das „Neusprachliche Gymnasium Haus Aspel“ abgelöst. Die Trägerschaft der Schule übernahm nun die Stadt Rees. Wegen Platzmangel musste das Gymnasium zum Schuljahresbeginn 1986/1987 in einen Gebäudekomplex des Schulzentrums Rees umziehen.
Auf der Innenseite des Torbogens ist das viermal geteilte Wappen der Familie von Wittenhorst-Sonsfeld angebracht. Über 100 Jahre (von 1707 bis 1810) war das Schloss Aspel Herrensitz dieser Familie, die die ehemalige Vorburg zu einem imposanten Schloss umbauen ließ. Das alte Wappen der Familie befindet sich außerdem auf einem Taubenturm nahe dem Aspeler Meer. Die Jahreszahl unter dem Wappen ist ein deutlicher Hinweis auf die einstige Präsenz der Familie in Aspel.
Betritt man den Innnenhof, sieht man den vom Aspeler Meer umgebenen Aspeler Berg. Der Aspeler Berg ist eine künstlich aufgeworfene Erhebung im Wasser, eine sogenannte Motte. Einst stand hier eine Burganlage, bestehend aus einer Vorburg, die später zum heutigen Schloss bzw. Kloster wurde, und der Hauptburg auf dem Berg, die man jedoch im späten Mittelalter Stein für Stein abtrug. Wie diese Burg ausgesehen hat, ist nicht bekannt und Grabungen haben bislang nicht stattgefunden.
Die Bauherren dieser Anlage waren Graf Richizo und sein Sohn Godizo. Die Schwestern Irmgard und Irmtrud waren die Töchter des Grafen Godizo und somit seine Erben. Der Überlieferung nach wohnte im 11. Jahrhundert in Aspel die Gräfin Irmgardis, die ihren Besitz, darunter die Burg Aspel mit dem Ort Rees sowie andere Güter, dem Kölner Erzbischof vermachte.
In der Agnes-Kapelle im Kölner Dom ist ein Wandgemälde zu sehen, das zeigt, wie St. Irmgardis die Burg Aspel dem heiligen Petrus (Patron des Kölner Domes) übergibt. Dieses Wandgemälde soll etwa 300 Jahre nach der Schenkung entstanden sein. Der unbekannte Maler war also kein Zeitgenosse der Schwestern Irmgard und Irmtrud. Auch heute ist das Haus Aspel ein beliebtes Ausflugsziel, das nicht nur von ehemaligen Schülern besucht wird.
Julius Reinders, Rees, Gymnasium Aspel