Von Maximilian Breker, 8b, Dietrich- Bonhoeffer- Gymnasium, Ratingen
Am 20. November 2022 startete in Katar die FIFA-Weltmeisterschaft der Herren. Es ist umstritten, ob es in Ordnung ist, ein so wichtiges Sport-Event an ein Land zu vergeben, in dem die Menschenrechte kaum Anerkennung finden. Laut offiziellen Angaben sind beim Bau der Stadien nur drei Arbeiter gestorben, es wird aber auch von 15000 Toten Arbeitern geredet. In Katar ist Homosexualität verboten, Frauen werden benachteiligt, viele Rechte der Gastarbeiter*innen werden ignoriert und die Umstände der WM-Vergabe werden hinterfragt.
Viele Leute schauen sich die WM aus genau diesen Gründen nicht an – sie möchten kein menschenrechtsfeindliches Land unterstützen. Sie gucken sie nicht, weil für die WM und den Bau der Stadien außerdem Menschen gestorben sind. Die Arbeiter*innen wurden ausgebeutet, viele wurden nicht bezahlt, die Arbeitsbedingungen dort sind katastrophal und Katar weigert sich, für die Menschenrechtsverletzungen eine finanzielle Entschädigung zu bezahlen. Man fragt sich auch, warum das Land überhaupt zum Austragungsort für die WM bestimmt wurde, denn der Wüstenstaat hat keinerlei Fußballvergangenheit. Abgesehen davon, hat auch hier nicht jede*r Lust auf Fußball im Winter.
Andere sind der Meinung, dass man die WM schauen sollte, da sie sowieso stattfände, egal ob man sie schaut oder nicht. Sie finden, dass die sportliche Leistung im Vordergrund steht und dass die Spieler es verdient hätten. Man solle sie anfeuern und aus der Ferne unterstützen. Fußball solle zudem nicht politisch sein, sondern eher sportlich. Außerdem könnten die Sportler auf dem Platz nichts dafür, an welches Land die Weltmeisterschaft vergeben wird. Bei den Olympischen Spielen in China sei die ganze Sache nicht so intensiv diskutiert worden.
Manche behaupten, dass es sogar gut sei, dass die WM an Katar vergeben wurde, da man damit wohl erst so richtig auf dieses Land aufmerksam geworden ist. Ohne die WM wäre Katar aber auch sehr wahrscheinlich nicht so stark kritisiert worden. Abgesehen davon wollen sich Menschen in Zeiten des Corona-Virus und dem russischen Angriffskrieg nicht auch noch mit der moralischen Frage über die WM beschäftigen, sondern einfach nur Fußball gucken und Spaß haben.
Ich bin der Meinung, dass man die WM nicht schauen sollte. Ich gucke sie auch nicht, werde mir allerdings die Spielergebnisse teilweise ansehen. Wenn andere trotzdem zuschauen wollen, dann können sie es tun. Ich kann eh nichts daran ändern und will auch nicht andere Menschen verurteilen. In meiner Klasse habe ich den Eindruck, dass sich besonders die Jungs gerne die WM anschauen und auch gespannt auf die Ergebnisse sind.