Der Turnverein Ratingen hat einen neuen Inklusions Manager: Tobias Pollap.
Der mehrfache Paralympic Teilnehmer Tobias Pollap setzt sich beim TV Ratingen für mehr Sportkurse und Angebote für Menschen mit Behinderung ein. Er selbst leidet seit seiner Geburt aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung an einer halbseitigen Lähmung und möchte durch seine Stelle beim TV Ratingen erreichen, dass der inklusive Sport für selbstverständlich erklärt wird. Inklusion bedeutet, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen trainieren können. Er wünscht sich das Menschen wie er selbst respektiert werden und nicht wegen ihres Handicaps ausgegrenzt werden.
„Der TV Ratingen benötigte noch jemanden für eine Stelle als Inklusions Manager und bewarb sich deshalb letztes Jahr beim Deutschen Olympischen Sportbund. Der Vorstand von uns hat das so interessant gefunden, dass wir uns für so eine Stelle zu Verfügung gestellt haben“, antwortete Tobias Pollap auf die Frage, wie er zu seiner Stelle als Inklusions Manager beim TV Ratingen gekommen ist.
Der 29-Jährige fing schon mit sechs Jahren damit an, einmal die Woche für seine Leidenschaft, das Schwimmen, zu trainieren. Sein großes Talent erkannte er allerdings erst mit 21 Jahren. 2010 fing er an bei dem Schwimmverein SG Bayer zu schwimmen und lernte dort auch seine heutige Trainerin kennen. Von da an steigerte er sich schnell, bis er zweimal an den Paralympics teilnehmen durfte (2012 in London und 2016 in Rio). Außerdem gab Pollap in einem Interview stolz bekannt, dass er vier Medaillen bei den Europameisterschaften mit nach Hause nehmen konnte. Und das nicht unverdient, denn die Zeit bei seiner Paradestrecke 200m Lagen liegt bei 2:44 min. Um sein neues Ziel zu verfolgen, die Paralympics 2020 in Tokio, trainiert er sechs- bis siebenmal pro Woche. Wenn er und seine Mannschaft ins Trainingslager fliegen, kommen sie auf 12 Trainingseinheiten in der Woche. Tobias Pollaps Wunsch für die Zukunft ist aber weiterhin, dass mehr auf die Teilnehmer der Paralympics sowie generell auf Sportler mit Behinderungen aufmerksam gemacht wird.
Lisa Läffelman, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium