Unsere Autorinnen sind zusammen mit zwei weiteren Schülern Medienscouts an ihrem Gymnasium. Darüber, was sie als Medienscouts machen und wie ihre Arbeit angenommen wird, schreiben sie hier.
Die Tür geht zu. Wir können die Aufregung spüren. Die Schüler der 5e schauen uns mit großen Augen an. Sie tuscheln, kichern und fragen sich: ,,Was machen denn die Großen hier und warum tragen sie alle dieselben Shirts?“
Nach dem Erklingen des Schulgongs beginnt Titus uns vorzustellen: „Wir, Titus, Jan, Helena und Viviana, sind die Medienscouts und in der 8. Klasse.“
„Unsere Aufgabe ist es, euch vor den Gefahren der digitalen Medien zu schützen, euch bei Problemen mit diesen Medien zu helfen und euch zu zeigen, wie man das Internet sicher nutzen kann“, setzt Jan fort.
Ein Finger schießt in die Höhe. Ein Fünftklässler fragt, ob es stimmt, dass wir letztens in der Zeitung standen. Bevor Helena antworten kann, ruft ein kleines Mädchen: ,,Stimmt, und meine Mama hat gesagt, dass ihr sogar auf der Schulhomepage seid.“ Damit ist das Schweigen der Klasse gebrochen. Alle reden durcheinander. Man versteht nur einige Gesprächsfetzen: ,,Und sie waren im Radio, bei der Lehrerkonferenz, und bei der Schulleitung“.
,Ruhe!“, ruft Jan. Augenblicklich ist es still. Wir beginnen nun mit einer Arbeitseinheit. ,,Wir lesen euch jetzt ein paar Aussagen vor und ihr meldet euch dann ob ihr das o. k. oder nicht o. k. findet“, erklärt Viviana. Bei dem ersten Satz gibt es nur zwei Meldungen und die Kinder liegen mit ihrer Entscheidung richtig, doch sie können es noch nicht perfekt begründen. Bei jedem folgenden Satz melden sich immer mehr Schüler, auch mit unterschiedlichen Meinungen. Zum Beispiel denken manche Schüler, dass es in Ordnung ist, ein Bild von einer Person zu posten, ohne deren Einverständnis zu besitzen, während andere der Meinung sind, dass dies nicht in Ordnung ist.
Die rege Mitarbeit stellt uns zufrieden, weil es zeigt, dass die Kinder keine Angst haben. Nach jeder Aussage darf jeweils ein Kind den dazugehörigen Zettel aufhängen und jeder will es tun, weshalb sie sich ein wenig streiten. Nachdem alle Fragen und Meinungsverschiedenheiten geklärt sind und wir uns von den Kindern Feedback eingeholt haben, ergänzen wir, dass sie immer montags in der Mittagspause zu unserem Raum kommen können.
Nach einigen Tagen fällt uns auf, dass die Kinder in der Cafeteria während des Essens nicht mehr die ganze Zeit auf ihr Handy schauen, sondern sich anderweitig mit ihren Freunden beschäftigen. Es kommen immer mehr Lehrer auf uns zu, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen wollen, so auch Frau Feldkamp-Bilgeri, die Leiterin des Pädagogik-Leistungskurses.
Ihre 12. Klasse behandelt im Moment das Thema „Medienerziehung“ und möchte wissen, wie unsere Schule mit diesem Thema umgeht. Als wir eine Woche später den Raum der Q2 betreten, sind wir aufgeregt, schließlich sind die Oberstufenschüler viel älter als wir. Nach einer kurzen Begrüßung, beginnen wir ihnen von unserer Ausbildung, unseren Erfolgen, sowie unseren Aufgaben zu berichten.
„In fünf Tagen sind wir mit circa 52 anderen Medienscouts aus dem Kreis-Mettmann und circa 26 anderen Lehrern inklusive unserer zwei Unterstützungslehrer Frau Gryzlar und Herr Terwyen mit Videos, Rollenspielen, Texten und Vorträgen ausgebildet worden. Jetzt sind es unsere Ziele, weitere Medienscouts auszubilden.“
Am Ende sind wir froh und stolz, ein tolles Feedback bekommen zu haben und freuen uns schon auf weitere Aktionen mit den Medienscouts.
Helena Thum und Viviana Kowitz, Klasse 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium