Nathan Chen: Ein Eiskunstläufer wie kein anderer

Nathan Chen ist bekannt für seine herausragenden Leistungen im Eiskunstlauf für das amerikanische Team. Berühmt für den Namen „Quad-God“ (Übersetzt: Vierfach-Gott), für zwei Weltmeistertitel und für die höchstbewertete Bestleistung eines Einzelläufers.

Von Audrey Stoskus, Klasse 8B, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium Ratingen

Nathan Chen wurde am 5. Mai 1999 in der amerikanischen Stadt Salt Lake City geboren und ist der jüngste von fünf Geschwistern. Er begann mit dem Eislaufen im Alter von drei Jahren und wechselte 2011 zu seinem jetzigen Trainer Rafael Arutyunyan in Kalifornien.
Nathan wurde erst richtig bekannt, als er im Januar 2017 als einziger Eisläufer fünf erfolgreiche Vierfachsprünge – Sprünge bei der sich der Läufer vier Mal um seine eigene Achse dreht – in seiner Kür hatte, darunter einen vierfachen Salchow, Toeloop, Flip und Lutz.

Ein Vierfachsprung ist der schwerste Sprung. Der Absprung braucht eine große Menge an Schwung und der Läufer dreht sich sehr schnell in der Luft. Anschließend landet er mit einer Kraft, die sieben Mal so schwer ist, wie sein Körpergewicht. Und das alles absolvierte er in 0,8 Sekunden. Ein sehr schwieriger und riskanter Sprung, den Nathan drei bis sechs Mal in seinem Programm eingebaut hat.

In seiner ersten olympischen Saison startete Nathan aussichtsreich in den ersten Grand-Prix Wettbewerb der Saison. Dazu gehörten unter anderem Skate America, Cup of Russia und Trophee Eric Bompard, bei denen Nathan siegte. Trotz seines problematischen dreifach-Axels, ein Sprung, der für viele Läufer schwer ist, da er von vorwärts abgesprungen wird und der Läufer dreieinhalb Rotationen in der Luft absolvieren muss, konnte Nathan seinen Titel bei den US-amerikanischen Meisterschaften 2018 mit sieben erfolgreichen Vierfachsprüngen verteidigen.

Bei den Olympischen Spielen stürzte Nathan im Kurzprogramm bei seinem vierfachen Lutz, beim Kombinationssprung – eine Sprungsequenz aus zwei nacheinander folgenden Sprüngen – und beim dreifachen Axel, was ihn auf den 17. Platz setzte. In der Kür landete er sechs faszinierende Vierfachsprünge, die es für ihn möglich machten, mit einer neu erzielten persönlichen Bestleistung von 215,08 Punkten zu begeistern.

Nathan beendete die Saison 2017/2018 mit vollem Erfolg bei allen teilgenommenen Wettbewerben, mit Ausnahme der Olympischen Spiele. Außerdem wurde er als Student von der Universität Yale angenommen, wo er dann im Herbst angefing hat zu studieren und nebenbei weiter trainiert.

Am 27. Januar 2019 wurde Nathan mit einer vierfach bestückten Kür und Kurzprogramm zum dritten Mal US-amerikanischer Meister. Auch bei den Weltmeisterschaften 2019 in Saitama erfreute er das Publikum und die Preisrichter und zeigte zwei fehlerlose Programme. In dem Kurzprogramm erzielte er 107.40 Punkte, eine neue persönliche Bestleistung, und in der Kür 216.02 Punkte. Diese Punkte brachten ihn zur einer persönlichen Best- und Gesamtleistung von 323.42 Punkten und machten damit das Publikum sprachlos. Nathan blieb seit den Olympischen Spielen ungeschlagen.

„Das war meine erfolgreichste Saison. Obwohl ich mit meinem dreifach-Axel seit vielen Saisons Probleme hatte, habe ich viel daran gearbeitet. Diese Saison war die beste und ich hoffe damit auch weiterzumachen“, sagte Nathan in einem Interview mit John Wilson Blades, dem weltweit besten Hersteller von Eiskunstlaufkufen. „Am Ende des Tages bin ich nur ein normaler Mensch und ich bin so dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, das zu machen, was ich liebe.“