Fußballerinnen sind im Team nett und im Spiel hart

Die Texthelden-Autorin spielt in einer der besten Mädchenmannschaften der Region. Warum sie Fußball liebt und wo sich Jungs und Mädchen unterscheiden, erklärt sie hier.

Von Amelie Hausmann, 8a, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium Ratingen 

Ich spiele seit sieben Jahren Fußball und habe zuerst in der Jungenmannschaft des SV Hösel gespielt. Aber seit der letzten Saison spiele ich in einer reinen Mädchenmannschaft des Fußballvereins Blau-Weiß Mintard. Blau-weiß Mintard ist ein Fußballverein in NRW, im Kreis Essen an der Ruhr. Er hat 500 Mitglieder. Die vier Frauen-Mannschaften sind sehr erfolgreich, besonders eine von ihnen. Es sind die Mädchen der C-Junioren, denn sie spielen in der Leistungsklasse der Gruppe 2. Das ist meine Mannschaft!

Wir sind auf dem 1. Platz in unserer Klasse und haben nach 15 Spielen bis jetzt kein einziges verloren. Auch unser Torverhältnis ist mit 99:6 das beste. Wir belegen mit 45 Punkten den 1. Platz in der Tabelle und der Abstand zwischen uns und dem Zweitplatzierten liegt bei 13 Punkten. Die 24 Mädchen meiner Mannschaft sind zwischen 12 und 14 Jahren alt und wir trainieren zweimal in der Woche. Jeden Samstag in der Saison haben wir ein Meisterschaftsspiel, wenn einmal spielfrei sein sollte, dann werden häufig Freundschaftsspiele gegen bessere Mannschaften organisiert.

Warum ich Fußball so liebe, hat viele Gründe. Unser Trainer ist sehr engagiert und außerdem sehr gerecht, was die Spielaufstellung angeht. Außerdem ist das Training sehr abwechslungsreich und macht Spaß: Zum einen wegen den abwechslungsreichen Übungen, zum anderen aber auch, weil alle Mädchen sehr nett zu einander sind. Das war für mich neu, denn bei den Jungs ging es immer nur darum, wer der beste im Team war. Ich litt darunter nicht, denn ich gehörte zu den besten und war daher Kapitänin. Außerdem waren die Jungs nicht so motiviert dabei, wie es die Mädchen in meiner Mannschaft sind.

Ich finde, im Jungsteam war es eine größere Herausforderung zum Beispiel gegen etwas größere und stärkere Jungs anzukommen. Ich muss zugeben, dass die Mädchen brutaler spielen als die Jungs, das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung. Einmal zum Beispiel grätschte mir eine Gegnerin bei einem Turnier in die Hand, als ich Torwartin war. Es stellte sich später heraus, dass es ein Bruch war. Noch in der Hinrunde trat mir eine gegnerische Spielerin in den Fuß und ich hatte einen Außenbandriss und konnte drei Wochen nicht spielen, bis heute habe ich damit Probleme. In den 6 Jahren bei den Jungs hatte ich so viele Verletzungen wie bei den Mädchen in nicht einmal einem Jahr.