Unser Autor hat ein recht außergewöhnliches Hobby – er spielt Orgel. Und das nicht nur just for fun, sondern mit großen Ambitionen. Hier erzählt er von seiner Leidenschaft.
Musik ist ein wesentlicher Bestandteil im Leben eines Menschen und auch in der Kirche untrennbar mit dem Glauben und der Feier von Gottesdiensten verbunden. Das habe ich schon früh für mich erkannt. Im Alter von 6 Jahren begann ich mit dem Klavierspiel. Mein erster Lehrer war Organist und die Kirche lag auf der anderen Straßenseite. Da lag es nahe, dass auch ich das Orgelspielen ausprobierte. Die Orgel mit ihren vielen Facetten beeindruckte mich sehr. Nicht umsonst wird sie als Königin der Instrumente bezeichnet. Sie unterscheidet sich deutlich vom Klavier und es macht mir viel Spaß, sie immer wieder neu zu erleben und kennenzulernen. Ich intensivierte das Orgelspiel in den letzten Jahren so, dass ich in der Gemeinde bereits Gottesdienste und andere musikalische Veranstaltungen auf der Orgel begleiten darf.
Nun möchte ich mein Wissen weiter vertiefen und besuche seit Februar diesen Jahres als jüngster Teilnehmer den vom Erzbistum Köln angebotenen C-Kurs. Diese breitangelegte, kirchenmusikalische Ausbildung befähigt mich nach dem Abschluss in zwei Jahren zum nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter.
Nach der bestandenen Aufnahmeprüfung lernen die Teilnehmer in ca. 750 Unterrichtsstunden an der Musikhochschule Köln beispielsweise Inhalte der Fächer Liturgik, Orgelkunde, Liturgiegesang, Tonsatz und Gehörbildung. Auch Chorleitung wird unterrichtet und gleichzeitig mit einem Chor in der Praxis geübt.
Ich sammle meine Praxiserfahrung im Kirchenchor St.Lambertus in Mettmann beim Regionalkantor Matthias Röttger. In meiner Heimatgemeinde bekomme ich Orgelunterricht beim Kantor Ansgar Wallenhorst.
Einmal in der Woche fahre ich nach Köln zur Musikhochschule, zusätzlich habe ich noch Klavierunterricht. Da müssen andere Hobbies erst einmal zurückstehen, denn neben dem Unterricht muss ich auch zuhause am Klavier und in der Kirche an der Orgel üben. Auch für meine Freunde habe ich nicht mehr so viel Zeit. Die meisten verstehen das und die sind dann auch die echten Freunde. Trotzdem gibt es immer noch Gelegenheiten Freunde zu treffen, wenn auch nicht mehr so viele.
Kennenlerntage zu Beginn der Ausbildung unterstützen das Gemeinschaftsgefühl des Kurses ebenso wie die fünf Intensivtage, die jeweils zu Beginn des Jahres stattfinden. Ergänzt wird das Programm durch Studientage, die alle zwei Monate in einem Benediktinerinnenkloster in Köln angeboten werden. Hier lernen Ober- und Unterkursschüler zusammen, indem sie sich intensiv mit einem bestimmten Thema beschäftigen, aber auch gemeinsam im Chor singen.
Ich bin begeistert von der Vielfältigkeit dieser Ausbildung. Es macht mir großen Spaß, mich in meiner Freizeit so intensiv mit Kirchenmusik zu beschäftigen.
Auch während der C-Ausbildung stehe ich der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Ratingen weiterhin zur Verfügung, übernehme Urlaubsvertretungen und versuche so der Gemeinde ein Stück von dem zurückzugeben, was ich in den letzten Jahren erfahren habe. Die Gemeinde hat mich von Anfang an sehr unterstützt und mir großes Vertrauen geschenkt. Ich durfte auch mal Fehler machen. Die Freude der Menschen an meinem Orgelspiel hat mich immer motiviert und in meinem Weg bestärkt.
Max Pocha, Klasse 8c, Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium