Interview – Ein Deutscher in Südafrika

Ein Deutscher versucht in Durban, einer Großstadt Südafrikas, seinen Lebenstraum zu verwirklichen und in der Regenbogennation Südafrika ein Jazzcafe zu eröffnen. Die Liebe zu einer Frau zog ihn dorthin.

Hey, Oliver! Vielen Dank, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Wie lange lebst du schon in Südafrika?

Haas Ich war irgendwann der Meinung, dass ich keine Lust mehr auf Deutschland hatte und beschloss 1998, nach Südafrika zu ziehen.

Interessant! Aber warum genau hast du dich dazu entschieden?

Haas Wegen einer Frau entschloss ich mich, nach Südafrika zu ziehen, um bei ihr zu leben. Sie lebte in Johannesburg, wo ich meinen ersten Job bekam. Dies war nicht der gleiche Job, den ich in Deutschland hatte. Nur zur Information, ich arbeitete in Deutschland in einem Hilton Hotel und hatte bereits Übung mit Hotels, aber als erstes arbeitete ich in einem italienischen Restaurant, dass von einem deutschen Koch geführt wurde. Ein weiterer Grund, nach Südafrika zu ziehen war, dass ich das Land schon oft besucht hatte und es gefiel mir wirklich gut. Dann lebte ich vier Jahre in Johannesburg und zog danach leider ohne die Frau nach Durban, wo ich heute auch immer noch lebe.

Welche Unterschiede gibt es zwischen deiner alten Heimat Deutschland und deiner neuen Heimat Südafrika?

Haas Ein klarer Unterschied ist einmal, dass es in Deutschland viel organisierter ist als in Südafrika. Außerdem ist es noch viel sicherer in Deutschland. Offensichtlich ist natürlich auch, dass Deutschland ein viel wohlhabenderes Land ist als Südafrika. Außerdem ist Südafrika weitaus weiter entfernt von Überwachung, als Deutschland. Vom Wetter her ist wahrscheinlich ebenfalls mehr als deutlich, dass es in Südafrika weitaus besseres Wetter gibt, als in Deutschland. Man könnte sagen, dass hier das ganze Jahr Sommer herrscht.

Das sind natürlich sehr gravierende Unterschiede, Oliver. Aber bitte erkläre doch noch, was du mit Überwachung meinst.

Haas Ich meine damit, dass die Straßen ohne Kameraüberwachung sind und die staatlichen Kontrollfunktionen in der Bundesrepublik besser ausgereift sind. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt.

Kommen wir nun zum Sport. Magst du einen Sport besonders und wenn ja, welche Mannschaft hast du am liebsten?

Haas Ich mag natürlich Fußball sehr gerne und mein Lieblingsverein ist der FC Bayern.

Was sind denn in Südafrika deine Hobbys?

Haas Sport mache ich leider nicht, aber ich spiele Saxophon und habe eine Jazzlounge mit Tresen in Durban aufgebaut, das Jazzy Rainbow, das ich sowohl nutze, um hier meine Brötchen zu verdienen, als auch, um jungen Talenten den nötigen Anstoß zu geben. Sie bekommen in meiner Lounge die Möglichkeit, auf einer Bühne ihre Musik zu spielen. Mein verborgenes Lieblingshobby ist aber das Reisen, was ich mir finanziell leider nicht mehr erlauben kann. Ich besitze zu guter Letzt noch ein Motorrad, da ich gezwungen war, mein Auto in Deutschland zu verkaufen. Mit diesem Transportmittel ist es mir erlaubt, wenigstens in Südafrika zu verreisen.

Danke für das Interview.

Lennart Gritzmann, Klasse 8e, Quirinus-Gymnasium Neuss