Archiv der Kategorie: Erzbischöfliches Gymnasium Marienberg

Druckerpatrone leer! – Wie die Jugend schreibt

Lisa* ist 14 Jahre alt. Sie geht in die achte Klasse, reitet, spielt Klavier und malt gerne. Was kaum jemand weiß, Lisa schreibt ein Buch. Und damit ist sie nicht die einzige!

30 Prozent der Jugendlichen schreiben heute ein Buch oder zumindest kurze Geschichten, wenn man den Statistiken Glauben schenken darf. Egal, ob Krimis, Romane, Comics oder Gedichte, schreiben ist „In“. Dabei geht es nicht um das Veröffentlichen der jeweiligen Stücke, sondern um den Spaß der Wörterwelt, die Möglichkeit seine eigene kleine Welt mit Buchstaben zu bauen. „Wie geht das?“, fragen viele, doch diese Leute lesen nicht. Betrachtet man den letzten Satz aus der deutschen Fassung des Bestsellers „Eragon – Das Erbe der Macht“ von Christopher Paolini, versteht man schon gleich ein wenig mehr von der Magie der Worte. „Und das Schiff segelte weiter gelassen den mondbeschienenen Fluss hinunter und steuerte zu auf das dunkle Land in der Ferne“, heißt es da. Bezieht man diesen Satz nicht auf die Geschichte, sondern auf das Leben eines Menschen, erkennt man Parallelen. Denn auch der Mensch steuert eine Reise ins Ungewisse an. Ob Paolini das letztendlich so gedacht hat, ist eine andere Frage, aber ein weiterer Beweis, dass jeder die Magie der Worte anders verstehen kann. In J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“, um beim Fantasy-Genre zu bleiben, lautet der letzte Satz aus „Die Wiederkehr des Königs“ schlichtweg: „So“, sagte er, „da bin ich wieder.“ Ein gewaltiger Unterschied zu Paolini, ein kurzer Satz beendet ein Meisterwerk.

Was hat das mit dem Thema zu tun? Nun ja, beide Autoren haben klein angefangen. Paolini veröffentlichte sein erstes Buch mit fünfzehn Jahren. Warum also sollten andere das nicht auch schaffen? Jugendliche sollten mehr in der Tätigkeit des Schreibens unterstützt werden, sagen die einen. Diese Leute verlangen, im Deutschunterricht mehr auf Kreativität als auf Grammatik zu achten. Andere meinen, ohne Grammatik könne man ja wohl auch kein Buch veröffentlichen.

Vielleicht sollte man die goldene Mitte wählen, um die Magie der Worte zu bewahren. Schließlich hat Schreiben nichts mit Talent oder Fähigkeiten zu tun, sondern mit Spaß und Lust daran. Autor werden kann jeder, der nur fest daran glaubt. An sich und an die Magie der Wörter.

Wird man gleich berühmt? Nun, ein passendes Zitat aus Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ gibt Antwort darauf: „Wenn wir Antwort auf diese Frage fänden, wäre das der endgültige Triumph der menschlichen Vernunft – denn dann würden wir Gottes Plan kennen.“ Doch wer kennt schon Gottes Plan?

*Name geändert

Maximiliane Hafele, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Besuch in der Druckerei – Die Rheinische Post erleben

Projektdaten:

Jahr:

Stadt: Neuss

Schule: Erzbischöfliches Gymnasium Marienberg

Von:

Name: Vanessa Metzen und Astrid Günster

Login: Vanessa1997

Klasse: 8c

E-Mail: vanessa@metzen.biz

http://www.rp-online.de/app/slz/artikel/regional/slz/5366

Zeitung hautnah

Rheinische Post erleben

Im Rahmen des Projektes „Schüler lesen Zeitung“ hatten wir, die Klasse 8c des Marienberg-Gymnasiums, die Möglichkeit, die Druckerei der Rheinischen Post zu besichtigen.

Wir wurden von zwei Mitarbeitern durch die Hallen und Räume geführt, in denen uns die Druck- und Versandvorgänge sowie die Technik und die Arbeit im Düsseldorfer Druckhaus erklärt wurden. Die Führung begann mit einem Film, in dem die Rheinische Post vorgestellt wurde: Es gab Zahlen, Fakten und Daten zum Thema. Danach begann die Führung durch das lokale Druckzentrum.

Begonnen wurde in den Räumen, in denen das Papier eingelagert wird. Eine Rolle Zeitungspapier wiegt 1,5 Tonnen und ist abgewickelt rund 18 Kilometer lang. Alle Rollen im Lager, das mit Zeitungspapier für eine Woche gefüllt ist, wären aneinandergelegt ungefähr die Strecke von Neuss nach Rom! Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen beträgt stets 55 Prozent, damit sich das Papier nicht verzieht. Zeitungspapier besteht zu 70 Prozent aus Altpapier. Eine Rolle dieses Papiers kostet circa 1.000 Euro.

Danach wurden die Räume besichtigt, von denen aus die Druckmaschinen gesteuert werden. In Düsseldorf gibt es zwei verschiedene Druckmaschinen: Die Commander und die Cortina, wobei erstere mit einem älteren Verfahren mit Farbe und Wasser druckt. Auf Aluminiumplatten werden die Texte und Bilder gelasert. Dort, wo die Buchstaben und Zeichen eingelasert sind, bleibt die Farbe haften. Die Cortina verwendet ein neueres Verfahren, in dem nur mit Farbe und ohne Wasser gedruckt wird.Hier werden die Texte und Bilder auf Silikonplatten gelasert. Dort wo die Silikonschicht auf der Platte weg gelasert wurde, sieht man hinterher die Farbe.

Bei beiden Druckmaschinen wird nicht direkt auf das Papier gedruckt. Erst wird auf einen Gummizylinder gedruckt, der etwa 1.500 mal in der Minute rotiert und dabei die Farbe auf das Papier überträgt. Dabei werden die Farben quasi nacheinander auf das Papier gedruckt und ergeben so ein buntes Bild: Für jede Farbe (Gelb, Magenta, Cyan,Schwarz) gibt es eine Etage in der Maschine, durch die die Zeitung nacheinander mit einer Geschwindigkeit von knapp 50 Stundenkilometern läuft. In einer Sekunde entstehen so 12 Zeitungen.

Es war für uns alle sehr interessant zu erleben, wie die Zeitung, die wir nun sechs Wochen lang jeden Tag in die Schule geliefert bekamen, gedruckt, verpackt und schließlich verteilt und verschickt wird.

Vanessa Metzen und Astrid Günster, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Buchrezension – Liebe geht durch alle Zeiten

Der Fantasyroman „Rubinrot“ wurde von Kerstin Gier im Jahre 2009 im Arena Verlag veröffentlicht und handelt von einem Mädchen, das in der Zeit springen kann.

Die 16-jährige Gwendolyn Shepherd lebt in einer Familie, in der es ein Gen gibt, das es ermöglicht, in der Zeit zu springen. Anfangs glauben alle, dass ihre Cousine Charlotte das Gen geerbt hat. Deswegen wurde sie, seit sie klein ist, auf diesen Zeitpunkt vorbereitet. Als Gwendolyn jedoch zum ersten Mal in der Zeit springt, stellt sich heraus, dass sie und nicht ihre Cousine das Gen geerbt hat. Nun muss sie völlig unvorbereitet den Platz ihrer Cousine einnehmen.

Mit Gideon, der auch das Zeitreisegen geerbt hat, muss sie nun in die Vergangenheit reisen, um die anderen zehn Zeitreisenden aufzusuchen. Dies kann sie mithilfe eines Geräts, das Chronograph heißt, welches ihnen ermöglicht, kontrolliert in der Zeit zu springen. Dies funktioniert, indem das Blut der Zeitreisenden in ihn eingelesen wird. Wenn von allen Zwölf Gen-Trägern das Blut eingelesen worden ist, wird sich ein Geheimnis offenbaren.

Gwendolyn ist mit dieser Aufgabe völlig überfordert, und dann verliebt sie sich auch noch in den geheimnisvollen Gideon. Die Hauptpersonen des Buches sind Gwendolyn Sheperd und Gideon de Villiers.

Rubinrot ist für Jugendliche ab zwölf Jahren geeignet.

Kerstin Gier schafft es, die Handlung sehr anschaulich darzustellen. Außerdem kann der Leser sich gut in Gwendolyn hineinversetzen und von Anfang an mitfiebern. So erklärt beispielsweise die „Zeit“: „Wichtiger war für die Qualität der Texte aber wohl, dass Kerstin Gier in ihre eigene Erzählung verliebt war. Man merkt es den Texten einfach an, wenn ein Autor seine Geschichte mag.“

Wir finden die Idee der Geschichte gut, da das Thema endlich einmal ein anderes ist. Insgesamt denken wir, ist das Buch sehr gut gelungen gelungen, da es leicht verständlich geschrieben ist und der Leser sich gut in die Situation hineinversetzen kann. Außerdem ist das Buch sehr spannend und fantasievoll geschrieben.

Charlotte Draese, Franziska Bayer, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Museums-Tipp – Geschichte hautnah erleben

Das Haus der Deutschen Geschichte an der Museumsmeile in Bonn bietet seinen Besuchern neben einer anschaulichen und informativen Dauerausstellung auch eine Wander- sowie eine Wechselausstellung.

Die Idee hatte 1982 der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl kurz nach seinem Amtsantritt. 1994 kam die erste Dauerausstellung, die bei einem Rundgang auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern mit über 7.000 Ausstellungsstücken, 150 Medienstationen und Zeitzeugeninterviews sowie Film- und Tondokumenten die Geschichte Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute veranschaulicht. Sieben Jahre nach der Eröffnung wurde die Dauerausstellung neu gestaltet, wobei das Museum viel Wert auf eine genaue und ausführliche Thematisierung der Wiedervereinigung Deutschlands legte. Im Jahr 2011 wurde sie zum zweiten Mal überarbeitet und von Christian Wulff wiedereröffnet.

Zusätzlich werden Besichtigungen des Palais Schaumburg, dem ehemaligen Kanzlerbungalow und dem Bundesratssaal angeboten. Von Juli bis September können Besucher Fotografien von Thomas Hoepker unter der Rubrik „Zeitsprung“ anschauen. Interessierte haben die Möglichkeit das Haus der Deutschen Geschichte an allen Tagen außer Montag bei freiem Eintritt zu besuchen, da die Stiftung von der Bundesrepublik Deutschland finanziert und unterstützt wird.

Charlotte Schultz und Elena Platten, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Buchkritik – Gefangen im Mittelalter-Spektakel

In dem Thriller „Saeculum“ von Ursula Poznanski schließt sich eine Gruppe junger Erwachsener zu einer Mittelalter-Convention zusammen, die in der Zeit des 14. Jahrhunderts stattfindet. Erlaubt sind nur die Gegenstände, die auch zu dieser Zeit schon existierten. Das heißt, auf neuzeitige Erfindungen wie Brillen, Medikamente oder Handys muss komplett verzichtet werden. Zu allem Übel soll auch noch ein Fluch auf dem Grundstück lauern und die ganze Aktion ist eigentlich illegal.

Sebastian, ein junger Medizinstudent, wird von seiner Freundin Sandra überredet, fünf Tage an jenem Mittelalter-Rollenspiel teilzunehmen. Es ist das erste Mal für ihn, und er freut sich auf die Tage, die er mit Sandra verbringen kann. Zusammen mit einigen anderen machen sich die beiden auf nach Wiesenburg in Österreich, wo mitten in einem dichten Wald, fernab von jeglichen Kontakten zu der Außenwelt, das Camp stattfinden soll. Doch die Stimmung wird schon auf der Reise getrübt, da von einem schaurigen Fluch gesprochen wird, der auf dem Grundstück des Rollenspiels zu lasten scheint.

Zuerst schenkt keiner der Spieler dem Fluch wirkliche Beachtung, doch es geschehen gruselige Dinge, die die Meinung einiger schnell ändern. Nacheinander verschwinden auf mysteriöse Weise drei Mitspieler, und ein Hund findet den Oberschenkelknochen eines Menschen. Schnell wird aus dem Spiel eine ernste Situation und es gilt nun, die Vermissten zu finden. Doch der Fluch scheint erwacht zu sein und dieser besagt, dass keiner das Grundstück je wieder lebendig verlassen kann, es sei denn, es wird ein Menschenopfer gebracht. Außerdem erscheinen regelmäßig unheimliche Drohungen, von denen keiner weiß, woher sie stammen. Werden es dennoch alle unbeschadet zurück in die Zivilisation schaffen?

Ursula Poznanskis „Saeculum“ zieht einen geradewegs mit sich in das Mittelalter-Camp. Man fiebert regelrecht mit und möchte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Spannung hält das ganze Buch über, bis zum Schluss, an. Die Atmosphäre, die zu Beginn noch locker ist, schlägt ins Düstere und Gruselige um, sobald die Spieler in dem Camp ankommen. Die äußere Gestaltung des Buches stimmt einen schon frühzeitig auf den Inhalt des Buches ein. Der Einband ist komplett in schwarz-weiß gehalten und selbst die Seitenränder sind schwarz gefärbt. Auch die Seitenzahlen und die Anfangsbuchstaben jedes Kapitels sind altertümlich und schaurig gestaltet. Der Preis des Buches ist vollkommen angemessen und es lohnt sich, dieses Buch zu kaufen.

„Saeculum“ ist jedem (Jugend-)Thriller-Liebhaber auf jeden Fall zu empfehlen und die Mindest-Altersgrenze von 14 Jahren ist meiner Meinung nach berechtigt. Gänsehaut ist garantiert, denn die Spannung des Buches erzeugt bis zum Ende einen ordentlichen Nervenkitzel!

Der von Ursula Poznanski verfasste Thriller „Saeculum“ wurde am 2. November 2011 vom Loewe Verlag herausgegeben. Das Buch umfasst rund 496 Seiten und kostet 14,95 Euro.

Emily Reutemann, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Sportreporter – Immer nah dran

Ende Mai besuchte der Sportreporter der RP und NGZ, Bernd Jolitz, die Klasse 8 c des Marienberg-Gymnasiums in Neuss. Er erzählte von sich, seinem Beruf und Zeitungen im Allgemeinen.

Bernd Jolitz schreibt seit seinem neunten Lebensjahr und arbeitet nun schon seit 13 Jahren als Reporter bei der RP.

Der Arbeitstag eines Sportreporters beginnt zwischen 12 und 13 Uhr und endet in der Regel zwischen 20 und 22 Uhr. Laufen aber wichtige Sportereignisse, muss er auch manchmal bis 24 Uhr arbeiten.

Die RP/NGZ, die auch „Erklärzeitung“ genannt wird, wird von nahezu 90 Prozent aller Leser abonniert. Sie ist nach der WAZ, SZ und FAZ die viertgrößte Abo-Zeitung in ganz Deutschland.

Die NGZ gehört zum Haus der Rheinischen Post, und beide haben somit eine gemeinsame Redaktion und auch Website. Die Rheinische Post war eine der ersten Zeitungen, die ihre Artikel auch im Internet veröffentlichte. RP-Online besteht seit 1996 und hat mittlerweile pro Monat etwa 3,49 Millionen. „Unique User“.

Die RP/NGZ besitzt 29 Redaktionen mit 236 Redakteuren und Volontären, von denen etwa zwei Drittel in den Lokalredaktionen arbeiten. Bernd Jolitz berichtete auch, dass es beim Schreiben von Artikeln wichtig sei, wahrheitsgemäß, aktuell und verständlich zu schreiben und möglichst Fehler zu vermeiden. Außerdem berichtete er auch über das aktuelle Debakel um Fortuna Düsseldorfs Aufstieg in die erste Bundesliga.

Für uns und unsere Klasse war es ein sehr interessanter und lehrreicher Beitrag eines begeisterten und begeisternden Journalisten.

Annalena Schneider, Anna Stattler, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Radio – Vom Studio ins Ohr

Am Montag haben wir uns mit Ulrich Krapp, dem stellvertretenden Programmchef von 1Live getroffen, um uns über den Radiosender 1Live zu informieren.

1Live gibt es inzwischen schon seit 17 Jahren, es hieß ursprünglich WDR1. Doch da der Sender hauptsächlich junge Leute ansprechen wollte, änderten sie das Programm und den Namen auf 1Live. Es hat sich gelohnt, denn heute hat der Radiosender rund 3,5 Millionen Zuhörer zwischen 14 und 39 Jahren. Man kann 1Live in ganz NRW empfangen und die Homepage unter „www.1Live.de“ weltweit abrufen.

Der Tag in der Redaktion beginnt mit der Frühsendung, diese geht von fünf bis zehn Uhr morgens, wobei die ersten Mitarbeiter schon zwischen drei und vier Uhr vor Ort sind. Um zehn Uhr findet die erste große Konferenz statt, an der der stellvertretende Programmchef, die Moderatoren und die Wortchefin teilnehmen. Eine Wortchefin überlegt sich, was die Moderatoren sagen sollen. In dieser Konferenz wird das Programm für den jeweiligen Tag und auch schon für den nächsten Tag bestimmt. Nach der Konferenz arbeitet jeder in seinem Bereich weiter. Im Laufe des Tages finden aber noch kleinere Konferenzen von den verschiedenen Redaktionen statt. Es gibt eine Internet-, Unterhaltungs-, Musik- und Nachrichtenredaktion.

Die Internetredaktion kümmert sich um die Aktualisierung der Homepage. Die Unterhaltungsredaktion sorgt dafür, dass nie Langeweile aufkommt, indem sie zum Beispiel die Hörer über die O-Ton-Charts abstimmen lässt. Dies sind lustige Ausschnitte aus Fernsehsendungen.

In der Musikredaktion wird die Musik für den Tag ausgesucht, wobei darauf geachtet wird, nichts zur selben Uhrzeit wie am Tag zuvor abzuspielen. Außerdem gibt es einen bestimmten Redakteur, der sich darum kümmert, Prominente einzuladen. Meist sind dies nationale Stars wie zum Beispiel „Silbermond“.

Durch das so genannte Korrespondentennetz erhält die Nachrichtenredaktion ihre Informationen aus der ganzen Welt. Ein Korrespondent beim Radio ist jemand, der für fünf Jahre in einem anderen Land als Journalist arbeitet. Weitere Informationen bekommt die Nachrichtenredaktion durch Agenturen, bei denen sie die wichtigsten Meldungen herausfiltern. Es finden jedes Jahr ungefähr 300-400 Events statt, die von kleinen Redaktionen organisiert werden.

Nach den Erzählungen des stellvertretenden Programmchefs könnten wir uns ein Praktikum sehr gut vorstellen, um das alles selber einmal mitzuerleben.

Heute ist das Radio ein großer Bestandteil unseres Alltags, um über das Neueste informiert zu sein und die beste Musik zu hören.

Elisa Buchen, Isabell Schelweski, Nina Guhl, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Berufswahl – Politiker aus Leidenschaft

Der CDU-Politiker Dr. Jörg Geerlings über Politik, Niederlagen und neue Ziele.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Jörg Geerlings: Erstes Interesse an der Politik entstand bei mir als Schüler im Politik-Unterricht. Erste Kontakte zu einer Partei gab es bei mir mit etwa 25 Jahren, als mich ein guter Freund mit zur Jungen Union nahm. Richtig aktiv wurde ich 1999, als ich während der Kommunalwahl als Wahlkampfleiter im Einsatz war und Ende des Jahres Vorsitzender der JU wurde.

Warum haben Sie sich die CDU als Partei ausgesucht?

J.G.: Die Begeisterung für die CDU entwickelte sich bei mir seit der Wiedervereinigung bzw. der Öffnung des Ostens, die ich stark mit der Partei verbunden habe. Diese Verbundenheit mit der Partei verfestigte sich danach in den Jahren mehr und mehr.

Würden Sie jungen Leuten den Beruf weiter empfehlen?

J.G.: Ich persönlich kann den Beruf schon weiter empfehlen, da man sich dort gut verwirklichen kann und auch viele Menschen kennenlernt, vor allem aber, weil ich mich sehr für die Europa-Politik interessiere und auch schon viel durch Europa gereist bin. Mein eigentlicher Beruf ist jedoch Jurist, und auch diesen Beruf übe ich sehr leidenschaftlich aus.

Bleibt Ihnen viel Freizeit?

J.G.: Freizeit bleibt leider kaum, da ich vieles dem Beruf unterordnen muss und eigentlich sieben Tage die Woche ausgelastet bin. Mein Tag beginnt früh mit dem Lesen von Tageszeitungen und endet manchmal erst nach Mitternacht.

Wie läuft ein typischer Arbeitstag von Ihnen als Politiker ab?

J.G.: Meine Arbeitstage sind meist gefüllt mit diversen Sitzungen, Tagungen und anderen Veranstaltungen inklusive der notwendigen Vorbereitungszeit. Mein fachlicher Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bereich Wirtschaft und Energie.

Wir erklären Sie sich das Wahlergebnis?

J.G.: Wir wissen zum einen, dass der CDU Spitzen-Kandidat nicht gut bei den Wählern ankam, zum anderen werden wir noch lokal prüfen, welche weiteren Ursachen es noch gegeben haben könnte.

Wie wollen Sie die verloren gegangenen Stimmen zurückgewinnen?

J.G.: Unsere Aufgabe ist es, das Vertrauen der Leute wieder nach und nach aufzubauen, indem wir viel mit den Menschen sprechen und Themen besetzen. Wir treten ja Ende Juni zudem mit einem neuen Landesvorsitzenden an.

Wie wollen Sie die Jugend für die Politik begeistern?

J.G.: Durch viele Gespräche mit Schülern habe ich herausgefunden, dass sie insbesondere die Themen Schule, Energie und Atomausstieg interessieren. Wichtig ist, dass sie selber eigene Diskussionen führen und sich vielleicht auch selber engagieren.

Welche politischen Ziele haben Sie für die Zukunft?

J.G.: Ich will mich weiterhin vor allem in die Themen Wirtschaft, Finanzen und Europa mit einbringen und natürlich geht es darum, bei den nächsten Wahlen besser abzuschneiden.

Marie Sophie Erkes, Anna-Sophia Gierich, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Gefängnisalltag – Knast früher und heute

Willich Georg Maydt, Öffentlichkeitsbeauftragter der Justizvollzugsanstalt (JVA) Willich und Museumsleiter des Potthusarenmuseums, berichtet über die Geschichte des Strafvollzugs.

Er erklärt: „Grundsätzlich haben sich viele Dinge hinter den Mauern verändert. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut und aus einem reinen Männergefängnis wurden ein Frauenhaus und ein Männerhaus.“ Auch in den Zellen zeigt sich ein gravierender Unterschied von damals zu heute. Eine Einzelzelle bestand früher nur aus einem Bett, einem Eimer, der als Toilette diente, einer Schublade und einem Tisch. Die Größe der Zelle betrug 7,5 Quadratmeter.

Dagegen ist eine Einzelzelle in der heutigen Zeit schon komfortabler ausgestattet: Die Grundausstattung besteht aus einem Bett, einem Tisch, einem Schrank, einer kleinen Kommode, einem Regal und einer abgetrennten Nasszelle mit Toilette und Waschbecken. Jedem Insassen ist es heute möglich, seine Zelle mit einem Fernseher auszustatten. Allerdings galt dieses Recht erst ab dem Jahre 1975, davor durften nur diejenigen einen Fernseher besitzen, die lebenslänglich einsaßen.

Das Geld für einen Fernseher oder andere Annehmlichkeiten können sich die Gefangenen in verschiedenen Betrieben innerhalb der JVA verdienen. Es gibt zum Beispiel eine Schlosserei, eine Bäckerei, eine Druckerei und eine Küche, in denen Arbeitsstellen angeboten werden. Georg Maydt erklärt, dass ein Drittel des verdienten Geldes als Überbrückungsgeld für die ersten zwei Monate nach Abgelten der Strafe angespart werden müsse. Danach stehe den Insassen ein Teil als Eigengeld zur Verfügung, welches sie für den Kauf von Fernsehern verwenden können. Darüber hinaus bekommen sie ein Hausgeld, mit dem sie zweimal im Monat einkaufen gehen können. Damals bekamen die Gefangenen kein Geld für ihre Arbeit ausgezahlt.

Auch die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung haben sich grundlegend verändert, wie Maydt darstellt. War es den Gefangenen früher erlaubt, sich täglich nur eine Stunde im Innenhof zu bewegen, so wird den Häftlingen heutzutage ein breites Freizeitangebot zur Verfügung gestellt. Sie können ihren Hobbys nachgehen, sich ihrer Religion widmen oder Sport betreiben.

Auch wenn viele Gefängnisleiter behaupten in ihrer Anstalt gäbe es kein Alkohol-und Drogenproblem, so belegen einige „Ausstellungsstücke“ des Museums das Gegenteil. Früher wie heute lassen sich viele Insassen die ausgefallensten Dinge einfallen, um Alkohol und Drogen ins Gefängnis zu schmuggeln. Beim Herstellen von Konsumgegenständen sind sie nicht weniger kreativ und so werden Klopapierrollen in Haschpfeifen verwandelt oder Glühbirnen zur Wasserpfeife umpräpariert.

Maydt berichtet: „Durch den offenen Vollzug haben sich die Ausbruchsversuche verringert. Die Gefangenen haben mehr Freizeit und dürfen auch öfter besucht werden.“ Generell haben sich die Umstände deutlich verbessert. Für weitere Informationen lohnt sich ein Besuch im Potthusaren-Museum.

Anna Hess und Sophie Käunicke, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg

Berufswahl – Harter Job: Krankenschwester

Fragt man Kinder nach ihrem Berufswunsch, so hört man Berufe wie „Pilot“, „Tierärztin“, „Manager“, „Model“, „Schauspieler“. Der Beruf der Krankenschwester fällt nicht. Der Frage „Warum möchte keiner Krankenschwester werden?“ bin ich nachgegangen. Dabei hatte ich Gelegenheit, mit einer Krankenschwester zu sprechen, die seit über acht Jahren im Lukaskrankenhaus beschäftigt ist.

Den Beruf hat sie bewusst gewählt, weil sie gerne mit Menschen arbeitet und von klein auf den Wunsch hatte, Menschen zu helfen. Auf die Frage, ob sie ihre Berufswahl bereue, antwortet sie mir zögernd. Die Tage, an denen sie nach Feierabend glücklich nach Hause kommt, werden immer seltener. Schuld daran sind mitunter die harten Schichtpläne. Die Sparmaßnahmen bezüglich des Personals machen auch beim Gesundheitswesen keinen Halt und vom 24-Stunden-Dienst ist sie oft betroffen.

Unverheiratet und kinderlos wird sie häufig in die Nachtschicht gesetzt, weshalb ihre eigene Beziehung leidet. Sie schläft, wenn ihr Freund arbeitet, und er verbringt die Abende alleine, weil sie arbeiten muss. In letzter Zeit kommen auch noch körperliche Beschwerden hinzu.

Es fällt ihr immer schwerer, den körperlichen Anforderungen gerecht zu werden. Wenn dann noch manche Patienten Extrawünsche äußern, kommen ihr schon Zweifel. Es gibt aber auch die glücklichen Momente, ein fester Händedruck, ein liebevolles Lächeln eines Patienten und die Bestätigung durch Kollegen und Vorgesetzte.

Dann blickt sie wieder nach vorne und ist sicher, Liebe und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Und eines weiß sie: Dieser Beruf ist sicher und wird alle Wirtschaftskrisen überstehen, denn Kranke wird es immer geben.

Anna-Maria Kisic, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg