Archiv der Kategorie: Berufskolleg für Wirtschaft und Informatik des Rhein-Kreises Neuss

Kinder kriegen Kinder – Mutter werden schon mit 14 Jahren?

Immer öfter sieht man extrem junge Mütter mit ihren Kindern auf den Straßen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Zahl der Mütter gestiegen ist, die schon als Minderjährige ein Kind bekommen. Daher arrangierten wir Interviews mit den Hebammen im Neusser Lukaskrankenhaus und bei einer der Neusser Beratungsstellen Esperanza.

Die Befragungen ergaben, dass die Anzahl sehr junger Mütter hoch ist, gleichzeitig aber auch Frauen ab 40 immer öfter gewollt schwanger werden. Man sollte beachten, dass das Vorurteil „Besonders junge Frauen aus sozial schwachen Verhältnissen werden des Öfteren schwanger“ nicht stimmt. Junge Mütter kommen aus allen Schichten. Oft liegt es nicht an mangelnder Kenntnis über Verhütung, sondern eher daran, dass man nicht aufpasst oder dass die Schwangerschaft unüberlegt passiert.

Leider mussten wir bei unseren Interviews erfahren, dass einige Jugendliche durch Gewalttaten schwanger wurden, auch wenn dies selten der Fall ist.

Es gab keine Bestätigung für das Vorurteil, dass junge Mütter auf sich alleine gestellt sind. Laut Auskunft der Hebammen ist in den letzten Jahren die Zahl der minderjährigen Väter, die ihre schwangeren Freundinnen zur Untersuchung begleiten, angestiegen. In der westlichen Kultur könnte man sagen, dass es schon dazu gehört. Jedoch benötigen beide werdenden Elternteile, Mütter sowie Väter, Unterstützung auf ihrem Weg zum Elternsein. Diese Unterstützung erhalten sie bei vielen Einrichtungen, unter anderem bei Esperanza. Diese Organisation hilft zum Beispiel, wenn finanzielle Unterstützung gebraucht wird, wenn die angehenden Großeltern ihnen nicht helfen wollen oder einfach, um sich zu informieren. Bei den Interviews wurde betont, dass bei fehlender Unterstützung das Jugendamt die Vormundschaft für das Kind übernimmt.

Bei einer umfangreichen Umfrage in der Neusser Innenstadt befragten wir Passanten nach ihrer Meinung. Es gab eine eindeutig negative Meinung zu minderjährigen Müttern. Viele Passanten sind der Meinung, dass Jugendliche in dem Alter noch über keinerlei Verantwortungsbewusstsein verfügen. Die Zukunftsaussichten der jungen Mütter können dadurch einen anderen Lauf nehmen. Sie müssen auf Vieles verzichten, wie zum Beispiel Ausgehen mit Freunden. Sie müssen viel mehr Verantwortung übernehmen und gleichzeitig für den Unterhalt des Kindes sorgen.

Es wird dazu geraten, dass man auf die Aufklärung über Verhütung in der Schule wie auch zu Hause näher eingehen sollte. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt „Hebammen an Schulen“. Solche Projekte sollten von noch mehr Einrichtungen angeboten werden.

Nurcan Öncel, Fatima Mahrach, Anastasia Psilloudi, Antonia Kovilic, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Erfahrungsbericht von einem Klassenausflug – Besuch bei dem Pressehaus der Rheinischen Post

Die Klasse HH12E des kaufmännischen Berufskollegs in Neuss nahm an dem Zeitungsprojekt „Schüler lesen Zeitung 2013“ teil. Im Rahmen des Projekts erhielt die Klasse einen Einblick in das Düsseldorfer Pressehaus der Rheinischen Post. Im Unterricht bereiteten die Schüler Fragen vor, um sie am 10. Mai 2013 den Mitarbeitern der Rheinischen Post zu stellen.

Zu Beginn der zweistündigen Veranstaltung wurde der Klasse ein Image-Film präsentiert. Eine unerwartete Information war, dass die Rheinische Post rund 340.000 Abonnenten hat, dies sind 90 Prozent der Leser, die restlichen zehn Prozent gehen zum Verkauf an Tankstellen, Kioske etc. Im Anschluss durften die offen gebliebenen Fragen gestellt werden.

Nun begann die eigentliche Führung durch das Pressehaus. Zuerst wurde den Schülern das Papierlager gezeigt, wo täglich bis zu 100 tonnenschwere Rollenverbraucht werden. Programmierte Roboter transportierten die Papierrollen, sodass diese für den abendlichen Druck an ihrem vorgesehenen Lagerplatz bereit lagen.

Anschließend konnte die Klasse beobachten, wie Prospekte und Zeitungsbeilagen im Offset-Druckverfahren gedruckt wurden. Zahlreiche Mitarbeiter kontrollierten die Druckqualität. Die Führung brachte die Schüler ebenfalls in die Verpackungsabteilung, in der große Maschinen und viele Mitarbeiter dafür sorgten, dass die Zeitungen und die Prospekte geordnet und pünktlich aus dem Haus gebracht wurden. Die Klasse beendete den Rundgang mit einem ausführlichen Abschlussgespräch über die neuen Eindrücke und Informationen des Tages.

Kira Müller, Sabina Schaad, Alina Einig, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Jubiläum – Unterwegs mit Museumsmaus Moni

Im Jahre 1912 wird am Neusser Marktplatz das städtische Museum eröffnet. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ziehen die Exponate ins Obertor. Hier errichtet die Stadt 1975 ein neues Gebäude nach den Plänen des Architekten Harald Deilmann. Auch das Obertor selbst wird ins Museum integriert.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Clemens-Sels-Museums können sich die Neusser im Juni auf eine Jubiläumsfeierlichkeit mit zahlreichen attraktiven Aktionen für Groß und Klein freuen. In diesem Rahmen beantwortet Frau Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, die Direktorin des Museums, unsere Fragen rund um das Museum und den Festakt:

Ist das Gebäude nur für das Museum gebaut worden?

„Sowohl das alte Gebäude am Markt, als auch das neue Gebäude wurden speziell für diese Sammlung erbaut. Es war von Anfang an klar, dass die Bestände zur Kunst und Kultur der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Beim ersten Gebäude gab es testamentarische Vorgaben: Pauline Sels, Stifterin und Ehefrau des Namensgebers Clemens Sels (1822 bis 1893), wünschte sich den Bau im Stile eines griechischen Tempels. Für das 1975 eingeweihte Gebäude gab es zuvor einen Wettbewerb.“

Welche Sammlungsbereiche bieten Sie in Ihrem Museum an?

„Wir sind ein Mehrspartenhaus mit dem Schwerpunkt Kunst. Das bedeutet, dass wir besonders die Kunstsammlung, die von internationalem Rang ist, hervorheben. Was wir hier sammeln, gibt es in Deutschland kein zweites Mal, auch innerhalb von Europa haben wir eine ganz besondere Stellung. Zudem können sich die Besucher in der Stadtgeschichtlichen und der Archäologischen Abteilung über die Neusser Geschichte von der römischen Vergangenheit und dem Mittelalter mit der Belagerung durch Karl den Kühnen informieren.“

Welches ist das wertvollste Ausstellungsstück innerhalb Ihrer Sammlung?

„Es gibt mehrere gleichermaßen hochrangige Werke. Zu unseren absoluten Glanzstücken gehören die Gemälde „Der Wagen des Apoll“ von Odilon Redon und „Lasset die Kinder zu mir kommen“ von Maurice Denis.“

Welche Programme und Veranstaltungen bieten Sie an?

„Im Rahmen unserer Wechselausstellungen bieten wir ein umfangreiches Begleitprogramm an, das heißt wir versuchen die Inhalte, die wir in den Ausstellungen zeigen, auch den Besuchern näher zu bringen. Ergänzend bieten wir ein breit gefächertes Programm für Schulklassen an, darunter die bei Vorschulkindern beliebte Entdeckungstour durch das Museum mit der Museumsmaus Moni. Aber auch die Grundschulen und die weiterführenden Schulen nehmen unsere Projektangebote wahr. Dann gibt es natürlich noch die offenen Programme, in denen wir versuchen, die Besucher in Neuss und Umgebung auf breiter Basis anzusprechen. Das Angebot umfasst Familien- und Kinderführungen, wie etwa „Kinder führen Kinder“ bis hin zu exklusiven Abendführungen. Eine besondere Reihe, die wir bis heute fortsetzen, ist das sogenannte „Mitreden“. Hier wird eine prominente Person aus dem Kulturbereich zu einer interaktiven Diskussionsrunde mit dem Publikum eingeladen.“

Ole Ibrahim, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Mode – Machen Kleider Leute?

Die Modewelt gewinnt immer mehr an Einfluss und Wert, dies ist an den überfüllten Einkaufszentren und Stadtzentren deutlich erkennbar. Die Mode passt sich jeder Jahreszeit an, und die Käufer schließlich der Mode – ein ewiger Teufelskreis.

Die Medienwelt beeinflusst zunehmend das Einkaufsverhalten. Zwar behaupten die Käufer, nach eigenen Vorstellungen zu shoppen, jedoch werden sie unbewusst von der Werbung beeinflusst. Shoppen zählt bei jeder Alterguppe zur beliebten Freizeitaktivität. Jedoch kommt die Frage auf, nach welchen Kriterien die Maßstäbe für Kleidung gesetzt werden. Ist es nur wichtig, ordentlich gekleidet zu sein oder soll das Outfit aussagen, welchen Status man vertritt?

Neuss, Rheinparkcenter. Bei unserer Umfrage wurden das Kaufverhalten und der Stellenwert von Kleidung bei 40 Passanten erfragt und ausgewertet.

„Kleider machen Leute“. Dieser Aussage haben alle Befragten zugestimmt. Es ergaben sich zwei deutliche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Einkäufern. Eine interessante Erkenntnis ist die Tatsache, dass Männer eher markenorientiert sind, Frauen hingegen mehr auf Preis und Qualität achten.

Beim Thema Werbung bekennt sich die weibliche Bevölkerung als beeinflussbarer durch die Medienwelt. Zwei weitere im Trend liegende Einkaufsmöglichkeiten sind Lagerverkäufe wie z.B. „Die Halle“ in Holzheim und Online-Shops, die von Verbrauchern immer mehr genutzt werden.

Fakt ist: Es ist wichtig, gut gekleidet zu sein, seinen eigenen Stil zu entwickeln und beizubehalten. Preisgünstige Waren können auch Qualität aufweisen. Aber die Entscheidung, woran man sich orientiert, liegt individuell beim Käufer.

Celina Erika, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss

Handicaps – Mit Herz und Engagement

Jeder siebte auf dem Globus lebt mit einer Behinderung. Dies bewies eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Leider gehen nur wenige Länder auf die inviduellen Bedürfnisse der physisch und psychisch Erkrankten ein.

Weltweit sind bis zu eine Millarde Menschen von einer Behinderung betroffen, entweder als Folgen eines Unfalls oder einer Erkrankung im Alter oder bereits seit der Geburt.

In Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 8,7 Prozent der Bevölkerung betroffen, das sind ungefähr 8,1 Millionen Menschen.

Während viele Landesteile die Wichtigkeit des Themas realisieren, verschließen manche Kommunen davor noch immer die Augen. Die Stadt Neuss zeigt mit viel Herz und Initiative einen Anfang und einen Weg für andere Kommunen, solchen Menschen zu helfen. Unter anderem bietet die Stadt mit den „Gemeinnützigen Werkstätten Neuss“ in fünf Betriebsstätten 870 Menschen mit Behinderungen Platz, sich individuell zu entfalten und ihre Fähigkeiten entsprechend einzusetzen.

Ebenfalls bieten die St. Augustinus Kliniken eine große Palette an Hilfsangeboten, beispielsweise geben sie in ihren Häusern bis zu 485 Bewohnern ein Zuhause und betreuen jährlich rund 700 Menschen mit Behinderung. Einen weiteren Schritt nach vorne haben die St. Augustinus-Kliniken und die Gemeinnützigen Werkstätten Neuss mit ihrer Tochtergesellschaft SCHNITT-GUT geleistet. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung im Bereich Gartenservice und Landschaftsbau zusammen und das, so der Landschatsverband, mit Erfolg.

Für die behinderten Kinder in NRW ermöglicht die Gemeinschaftsgrundschule „Die Brücke“ mit dem Grundsatz „Inklusion“ Kindern mit Behinderungen einen Platz. Das Ziel ist es, miteinander und voneinander zu lernen. So zeigt sie anderen Schulen, dass ein gemeinsames Lernen nicht unmöglich ist. Jedoch ist, nach Angabe des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen das Ziel einer barrierefreien Stadt noch lange nicht erreicht.

Auch andere Kommunen müssen schlussendlich ihre Fehler erkennen und ihre Augen für diese Tatsache öffnen, so dass Menschen mit Behinderungen auch eine Chance auf ein zufriedenes Leben haben

Stefan Schmitz, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss