Jubiläum – Unterwegs mit Museumsmaus Moni

Im Jahre 1912 wird am Neusser Marktplatz das städtische Museum eröffnet. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ziehen die Exponate ins Obertor. Hier errichtet die Stadt 1975 ein neues Gebäude nach den Plänen des Architekten Harald Deilmann. Auch das Obertor selbst wird ins Museum integriert.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Clemens-Sels-Museums können sich die Neusser im Juni auf eine Jubiläumsfeierlichkeit mit zahlreichen attraktiven Aktionen für Groß und Klein freuen. In diesem Rahmen beantwortet Frau Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, die Direktorin des Museums, unsere Fragen rund um das Museum und den Festakt:

Ist das Gebäude nur für das Museum gebaut worden?

„Sowohl das alte Gebäude am Markt, als auch das neue Gebäude wurden speziell für diese Sammlung erbaut. Es war von Anfang an klar, dass die Bestände zur Kunst und Kultur der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Beim ersten Gebäude gab es testamentarische Vorgaben: Pauline Sels, Stifterin und Ehefrau des Namensgebers Clemens Sels (1822 bis 1893), wünschte sich den Bau im Stile eines griechischen Tempels. Für das 1975 eingeweihte Gebäude gab es zuvor einen Wettbewerb.“

Welche Sammlungsbereiche bieten Sie in Ihrem Museum an?

„Wir sind ein Mehrspartenhaus mit dem Schwerpunkt Kunst. Das bedeutet, dass wir besonders die Kunstsammlung, die von internationalem Rang ist, hervorheben. Was wir hier sammeln, gibt es in Deutschland kein zweites Mal, auch innerhalb von Europa haben wir eine ganz besondere Stellung. Zudem können sich die Besucher in der Stadtgeschichtlichen und der Archäologischen Abteilung über die Neusser Geschichte von der römischen Vergangenheit und dem Mittelalter mit der Belagerung durch Karl den Kühnen informieren.“

Welches ist das wertvollste Ausstellungsstück innerhalb Ihrer Sammlung?

„Es gibt mehrere gleichermaßen hochrangige Werke. Zu unseren absoluten Glanzstücken gehören die Gemälde „Der Wagen des Apoll“ von Odilon Redon und „Lasset die Kinder zu mir kommen“ von Maurice Denis.“

Welche Programme und Veranstaltungen bieten Sie an?

„Im Rahmen unserer Wechselausstellungen bieten wir ein umfangreiches Begleitprogramm an, das heißt wir versuchen die Inhalte, die wir in den Ausstellungen zeigen, auch den Besuchern näher zu bringen. Ergänzend bieten wir ein breit gefächertes Programm für Schulklassen an, darunter die bei Vorschulkindern beliebte Entdeckungstour durch das Museum mit der Museumsmaus Moni. Aber auch die Grundschulen und die weiterführenden Schulen nehmen unsere Projektangebote wahr. Dann gibt es natürlich noch die offenen Programme, in denen wir versuchen, die Besucher in Neuss und Umgebung auf breiter Basis anzusprechen. Das Angebot umfasst Familien- und Kinderführungen, wie etwa „Kinder führen Kinder“ bis hin zu exklusiven Abendführungen. Eine besondere Reihe, die wir bis heute fortsetzen, ist das sogenannte „Mitreden“. Hier wird eine prominente Person aus dem Kulturbereich zu einer interaktiven Diskussionsrunde mit dem Publikum eingeladen.“

Ole Ibrahim, Neuss, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Des Rhein-Kreises Neuss