Das Holocaust Mahnmal in Berlin ist ein Denkmal für die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden.
Man kann das Denkmal nicht übersehen, da es direkt neben dem Brandenburger Tor und der Amerikanischen Botschaft am östlichen Ende des Tiergartens zentral platziert ist. Wenn man sich dem Mahnmal nähert, fällt einem das riesige Feld aus Steinen direkt ins Auge. Es besteht aus 2711 Steinen, die alle im Raster angeordnet und auf unebenem Boden aufgestellt sind.
Die Steine sind grau und unterschiedlich groß. Die Unebenheiten im Boden und die unterschiedliche Größe der Steine ergeben insgesamt einen wellenförmigen Eindruck. Die graue Farbe der Steine soll an die Asche der verbrannten Jüdinnen und Juden erinnern, die in der Zeit der Massenvernichtung achtlos auf Feldern verstreut wurde.
Außerdem hat das Denkmal weder einen Eingang noch einen Ausgang. Da die Steine in einem Raster angeordnet sind, ist es nach allen Seiten offen und begehbar. Die wellenförmige Gestaltung soll ein Gefühl der Unsicherheit erzeugen.
In der südöstlichen Ecke des Mahnmals ist ein Informationszentrum, das auch „Ort der Information“ genannt wird. Das Zentrum liegt unter dem Mahnmal und ist in vier Räume unterteilt. Die verschiedenen Räume geben Informationen über die Herkunft, das Leben, das Schicksal und über die Namen der ermordeten jüdischen Familien.
Im Flur, welcher zum ersten Raum führt, ist ein Zeitstrahl angebracht, der die Entwicklung der antijüdischen Politik während des Nationalsozialismus anschaulich macht. Die dargestellen Informationen sind sehr interessant, da man einen deutlicheren Einblick in die Vergangenheit bekommt. Im ersten Raum sind Glasplatten in den Boden eingelassen. Unter dem Glas werden Texte auf Englisch und auf Deutsch ausgestellt, die zum Beispiel Ausschnitte aus Tagebüchern sind.
Beim Lesen der Tagebuchausschnitte wird einem sehr nachdrücklich bewusst, was damals geschehen ist. Man bekommt Mitleid mit den Opfern.
Im zweiten Raum sind Informationen über einige verfolgte Familien zusammengestellt. Sie stammen aus ganz verschiedenen Teilen Europas. Es wird jeweils ein gesamter Lebenslauf einer jüdischen Familie gezeigt, auch wie viele umgebracht wurden und wie wenige überlebten.
Im dritten Raum schließlich werden Kurzbiographien von jüdischen Ermorderten verlesen. Man muss hier besonders ruhig sein, da man sonst nicht richtig mitbekommt, was die Stimme aus dem Lautsprecher sagt.
Im letzten Raum, dem vierten, konnte man sich anhören, wo und wie die Juden ermordet wurden. Außerdem hat man dort erfahren, wie die Leichen beseitigt wurden. Das ist zum Teil sehr schockierend.
Der Besuch des Holocaust-Mahnmals war insgesamt eine sehr beunruhigende, aber beeindruckende Erfahrung.
Manuel Franzen, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.