Ich hörte den eigenen Namen. Der Puls stieg. Ich begab mich auf den mir zugwiesenen Platz, lockerte meine Muskeln ein letztes Mal und stellte den Startblock richtig ein. Wenig später hörte ich das erste Signal: „Auf die Plätze“. Obwohl mein Herz immer schneller schlug, machte ich einen Schritt nach vorne über den Startblock und begab mich so in ihn hinein, wie ich es gelernt hatte.
Sobald ich fertig war, hieß es: warten bis alle anderen mit ihrem Prozedere zum Einsteigen in den Block fertig waren. Als es dann endlich so weit war, ertönte das zweite Signal: „Fertig!“ Ich hob mein Gesäß wie alle anderen an. In dieser Position harrte ich dann aus. Jeder meiner Muskeln war gespannt. Die wenigen Sekunden kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Dann, ganz plötzlich, ging es los.
Der Pistolenschuss ertönte, ein lauter Knall, und alle rannten los. Ich rannte, so schnell ich konnte. Ich wusste, dass mein Herz raste. Ich wusste, dass zu beiden Seiten andere rannten, aber es interessierte mich nicht. Für mich gab es nur noch die eigene Bahn und die Ziellinie, alles andere war egal. Die wenigen Meter zwischen Start und Ziel waren schnell vorbei. Als ich die Ziellininie überquerte, war alles auf einmal wieder normal. Ich sah das Publikum und die anderen Läufer. Einige waren vor, andere hinter mir. Ich war froh, dass es vorbei war.
Wenn ich mich jetzt zurückerinnere, kommt es mir so vor, als hätte dieser Lauf nur einen Sekundenbruchteil gedauert. Ich bin aber froh, es getan zu haben.
Dies war mein erster Lauf. Darauf folgten bis heute noch viele weitere und auch Wettkämpfe in anderen Disziplinen. Wie viele sicher schon erraten haben, mache ich Leichtathletik. Ich betreibe diese Sportart nun seit etwa sechs Jahren regelmäßig. Zwar ist es oft sehr schweißtreibend, aber es tut auch gut.
Für viele stellt sich die Frage, warum man (außer für die gute Figur) Sport treiben sollte. Für mich hat sich diese Frage schon vor vielen Jahren geklärt. Wenn ich zum Trainig gehe, treffe ich viele meiner Freunde, außerdem ist Sport ein guter Ausgleich für den Alltag. Man befreit sich von dem tagsüber angestauten Stress und überschüssiger Energie. Auch für den Sportunterricht ist Leichtathletik optimal. Man trainiert dadurch alles, was man braucht. Das Klischee, Sport sei Mord finde ich lächerlich. Es verhält sich genau andersherum. Es schadet dem Körper nämlich, wenn man nichts für ihm tut. Ich hoffe, ich konnte durch diese kleine Ausführung einige Sportmuffel überzeugen, sich aufzuraffen und endlich etwas zu tun.
Malte Maetzkow, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.