Interview mit einer Ergotherapeutin – Lernen in der Hängematte

Alexander Illgen, 14 Jahre, und Malte Bolz, 14 Jahre, Schüler der LVR-Förderschule Mönchengladbach, haben sich mit Gerlind Bednarski, der Ergotherapeutin an ihrer Schule, unterhalten.

Was ist Ergotherapie?

Durch Ergotherapie wird versucht, Menschen zu helfen, ihren Alltag zu bewältigen. Ergotherapeuten arbeiten sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen. Sie helfen den Menschen, dass sie Dinge tun können, die sie sonst nicht können. Dies können Dinge aus der Freizeit, der Familie, dem Beruf, dem Kindergarten und auch aus der Schule sein. Auf Verordnung eines Arztes sucht der Therapeut zunächst nach den Gründen für diese Schwierigkeiten, bevor er mit der passenden Therapie beginnt.

Warum arbeiten an unserer Schule auch Ergotherapeuten?

Die Schüler und Schülerinnen dieser Schule brauchen bei Tätigkeiten in vielen Bereichen gezielte Hilfen und manchmal auch Hilfsmittel, beispielsweise beim Auf- und Zumachen von Reißverschlüssen oder beim Schleife binden. Passende Hilfsmittel brauchen sie häufig, damit sie selbstständig essen können oder damit sie den Stift beim Schreiben besser halten können und dann lesbar schreiben können. Viele Kinder unserer Schule haben außerdem Probleme in der Anspannung der Muskeln. Bewegungen fallen ihnen schwer, weil die Anspannung entweder ständig zu stark oder zu schwach Ist. Auch helfen wir den Kindern, die Probleme mit der Wahrnehmung, beispielsweise beim Fühlen oder Sehen, haben.

Warum werden Kinder in der Ergotherapie auch öfters in die Hängematte gelegt?

Das Schaukeln in der Hängematte hilft, die Muskelspannung zu regulieren. Außerdem trainiert Schaukeln in der Hängematte den Gleichgewichtssinn und fördert die Konzentration.

Seit wann gibt es Ergotherapie?

In Deutschland gibt es sie seit dem Zweiten Weltkrieg. Viele Menschen wurden durch den Krieg an Armen oder Beinen verletzt und wurden dadurch in ihrem Alltag stark beeinträchtigt. In dieser Zeit entwickelte man viele Möglichkeiten und Hilfsmittel, damit diese Menschen dennoch Tätigkeiten in ihrem Alltag möglichst selbstständig ausführen konnten. Die Therapietechniken und Hilfsmittel sind seither immer weiter entwickelt worden.

Alexander Illgen und Malte Bolz, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte