Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern ist Kindesmisshandlung kein seltener Fall. Meist sind die Täter im Familienumfeld zu suchen.
Kindesmisshandlung ist eine Form von Gewalt, die physisch und psychisch Kinder und Jugendliche belastet. Kindesmisshandlung meint nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch sexuellen Missbrauch sowie Vernachlässigung. Statistiken ergaben, dass die Täter häufig die Eltern oder andere nahestehende Personen sind. Diese Gewaltsform ist in den meisten Ländern strafbar und ein Tabu-Thema.
Wie Internetrecherchen ergaben, werden allein in Deutschland und Großbritannien zwei Kinder pro Woche misshandelt und vergewaltigt. In Frankreich sind es drei, in Japan vier und in den USA sogar 27 Kinder pro Woche. Die Gesamtzahl dieser wird mit 220 Millionen Minderjährigen pro Jahr angegeben.
Der Anteil der Kinder, die im Vorschulalter missbraucht werden, liegt zwischen acht und 14 Prozent. Das Durchschnittsalter der missbrauchten Kinder liegt ungefähr bei elf Jahren. Betroffene reden meist nicht über den Vorfall, da sie entweder zum Schweigen gezwungen werden, sich dafür schämen oder sich verantwortlich fühlen.
Oftmals wird die Misshandlung von anderen Personen erkannt, durch mögliche Anzeichen wie zum Beispiel Verletzungen (z.B. Brand- oder Schnittwunden, Kratzer), Schmerzen (z.B. orale, anale oder vaginale Verletzungen), psychische Symptome (z.B. Depressionen, Schlafstörungen, Aggressivität) und auffälliges Sexualverhalten (z.B. wiederholtes Zeigen der Genitalien etc.).
Auch die Seele dieser Kinder wird oftmals verletzt. Deshalb wurden verschiedene Plattformen im Internet für die Betroffenen eingerichtet, um ihnen Hilfe anzubieten, um dieses besser zu verarbeiten. Allerdings kann es vorkommen, dass die Opfer das Geschehene so stark verdrängen, dass es völlig vergessen wird. Dadurch kann die Erinnerung erst Jahre später wieder in das Bewusstsein eindringen (z. B. durch schlechte Träume, Angstzustände in verschiedenen Situationen, Erinnerungsreste etc.).
Die Täter dagegen denken nicht viel über die vergangene Tat nach. Man kann ihnen von außen oft nichts ansehen, denn sie wirken wie ganz normale Menschen. Innerlich sind sie jedoch sozial unterentwickelte, unreife Menschen. Die meisten Täter sind männlich und haben in ihrer Jugend selbst sexuelle Gewalt erfahren müssen. In der Regel wiederholen sie ihre Taten, die geplant und bewusst ausgeführt wurden, da sie Macht ausüben wollen, Rache nehmen wollen für erlittene Verletzungen, Kinder und Frauen als Eigentum betrachten usw. Zahlreiche Untersuchungen bewiesen, dass weniger als zehn Prozent der Täter geisteskrank o.ä. sind.
Die Zahl der Vergewaltigten steigt von Jahr zu Jahr, wie kann man dieses stoppen? Wie kann man die Opfer dazu bringen, sich Hilfe zu suchen und sich dagegen zu wehren? Doch vor allem: Wie sind die Täter davon abzubringen, solche Taten zu begehen?
Von Lea Becker und Aleksandra Dokic
Aleksandra Dokic, Mänchengladbach, Gymnasium Odenkirchen