Schon seit Jahrhunderten werden Galgos aus Tradition in Spanien zu Tode gefoltert. Jetzt fordern immer mehr Tierschutzvereine, dass diese Tradition endlich ein Ende hat.
Sie werden aufgehängt, angezündet, erschossen, ertränkt, verbrannt, aufgeschlitzt, lebendig begraben, am Auto zu Tode geschliffen, mit ätzender Flüssigkeit übergossen, ihnen werden Pflöcke in die Mäuler geschlagen, damit sie verhungern und verdursten, ihnen werden die Beine gebrochen oder sogar mit Motorsägen abgetrennt, bevor sie ausgesetzt werden, damit sie dem Jäger nicht nachlaufen können. Die bestialische Fantasie der Tierquäler scheint keine Grenzen zu kennen. Keine andere Hunderasse wird so sehr zum Jagen ausgebeutet wie der Galgo.
In Spanien wird er nicht als Familienhund, sondern als Jagd- und Rennhund in Kellern, Schuppen und kleinen Verschlägen gehalten, meist unter schlimmsten Umständen. Wartend, dass er für seinen Besitzer jagen und rennen „darf“. Galgos werden auf die Rennbahnen geschickt, damit Menschen auf sie wetten können. Doch sobald ein Galgo dies nicht mehr kann, zu langsam ist, wird er einfach „entsorgt“. Es geht nur ums Geld. Da hat der Hund keinen Wert.
Die Jagdsaison in Spanien geht von Oktober bis Februar, dann folgt die „Entsorgung“. Dies wird mit einem großen Volksfest gefeiert. Anscheinend haben die Spanier Spaß daran, wehrlose und unschuldige Tiere zu quälen und zu ermorden. 2007 gab es laut Tierschützerangaben allein 25.000 getötete und abgegebene Hunde in Andalusien, insgesamt waren es 100.000 in ganz Spanien. Ein grausamer Höhepunkt.
Die gängigste Art, diese Tiere zu töten, bleibt für die Spanier der Strick. Eine Kugel wäre „verschwendetes Gut“, und den Strick kann man mehrmals verwenden. An dünnen Drahtschlingen werden Galgos an Bäume gehangen, die „besten“ in die Baumkrone, damit sie nicht so lange leiden müssen, die „schlechten“ nach unten. Diese berühren noch knapp mit ihren Hinterbeinen den Boden und haben meistens noch mehrere Tage mit dem Erstickungstod zu kämpfen. Die Spanier nennen das „Klavierspielen“, der Galgo ist also der „Klavierspieler“, da er mit den Pfoten den Boden berührt.
Wenige Galgos werden rechtzeitig von Tierschützern gefunden und losgebunden, oftmals haben diese offene Wunden am Hals. Ein paar der Hunde können sich selbst befreien und leben fortan als Straßenhund. Viele von diesen werden eingefangen und in Perreras gebracht. Dies ist eine Tötungsstation für Tiere. Dort werden die Hunde nach acht bis 21 Tagen mit einer Giftspritze ins Herz getötet.
Schon seit vielen Jahren kämpfen unzählige Tierschutzorganisationen gegen dieses abscheuliche Vergehen, schon mit kleinen Erfolgen: In Katalonien wurde die Windhunde-Rennbahn nahe Barcelona endgültig geschlossen. Um in den anderen 16 Regionen Spaniens ein ähnliches Resultat zu erhalten, kontaktieren tausende Tierschützer den spanischen Außenminister und Ministerpräsidenten, bis jetzt nicht sehr erfolgreich. Warum Galgos leiden müssen, und ob sie jemals von diesem Leid befreit werden, weiß zurzeit niemand.
Natalie Hermes, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße