Die Käfighaltung – Das Leiden der Batteriehühner

Auch heute noch leben viele Hühner in Batteriekäfigen. Diese sind zwar offiziell abgeschafft, doch in den neuen „Kleingruppenkäfigen“ haben die Tiere kaum mehr Platz.

Jeder kennt sie, die Bilder aus der Legebatterie. Blasse Geschöpfe mit ausdruckslosen Augen, manchmal blutig gehackt von den Schnäbeln der Artgenossinnen. Die Hühner sind manchmal mit bis zu acht anderen Hennen in einem Käfig eingezwängt. Die neue Form, Kleingruppenhaltung genannt, bringt keine nennenswerten Verbesserungen mit sich – außer, dass die Hühner den Käfig nun zu sechst bewohnen.

Das Leben der Batteriehühner beginnt nicht etwa unter der wärmenden Glucke, sondern im vollklimatisierten Brutschrank. Die Glucke sowie das Sonnenlicht werden die Tiere nie kennenlernen.

Wer das Schlüpfen nicht rechtzeitig schafft, wird zusammen mit den Eierschalen in die „Musmühle“ (ein Trichter mit blitzschnell rotierenden Messern) gekippt. Dort werden sie mit den männlichen Küken, die für die Eierproduktion wertlos sind, zerstückelt. Dieser Brei wird oft zu Katzenfutter oder Dünger weiterverarbeitet.

Kaum dass die weiblichen Küken sich von dem Schlupf erholt haben, werden sie geimpft und in Kisten verpackt zur Aufzuchtstation gefahren. Dort bleiben sie bis zur Legereife, die sie im Alter von etwa fünf Monaten erreichen. Dann erst kommen die Hennen in die Batteriekäfige, wo kein Platz ist zu scharren, zu flattern und ungestört Eier zu legen. Oft kommt es deshalb zu Aggressionen, und die Hühner reißen sich gegenseitig Federn aus, bis sie völlig nackt sind.

Auf der Suche nach einem Ausgang versuchen die Hennen, über ihre Artgenossinnen zu klettern, wodurch diese oft ersticken. Die tägliche Aufgabe der sogenannten „Betreuer“ besteht darin, die verendeten Tiere zu entfernen. Doch da moderne Käfiganlagen mittlerweile mehrere Stockwerke haben, werden viele tote Hühner nicht entdeckt und verrotten langsam. Die lebenden Hennen müssen in dieser Zeit ihren Käfig mit Kadavern teilen.

Das Tageslicht wird von bis zu 20 Stunden am Tag leuchtendem Kunstlicht ersetzt, es gaukelt den Tieren permanenten Frühling vor und zusammen mit dem hochkonzentrierten Futter und der Hybridzüchtung bewirkt es höchste Legeleistung.

Nach 14 Monaten setzt die Mauser ein, in der Natur wechseln die Hühner dann ihr Federkleid. Doch sie legen während dieser Zeit auch keine Eier mehr. Und deshalb lohnt es sich nicht, sie zu behalten. Sie werden, wie ihre Brüder über ein einhalb Jahre zuvor, vergast und zerstückelt.

Carola Busch, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße