Schule – Tippen in Schönschrift?

Finnland hat eines der besten Schulsysteme in Europa und belegt seit ein paar Jahren einen der oberen Plätze in der Pisa-Studie. Doch die Skandinavier entwickeln ihr Schulsystem trotzdem immer weiter.

Die etablierten Schulfächer sollen in Finnland bis 2020 verschwinden, stattdessen soll es in Zukunft „Phänomen-Unterricht“ geben. Auf diese Art sollen Themen und Ereignisse mit Schülern ab 16 Jahren interdisziplinär behandelt werden. Die Schüler erarbeiten dann Themen in Gruppen, anstatt sortierten Stoff zu lernen. Zum Beispiel könnten unter dem Titel „Arbeiten in einem Café“ Mathe und Englisch miteinander verbunden werden.

So könnten die Schüler zum Beispiel Elemente von Mathematik praxisnah am Beispiel von Lebensmittelmengen lernen und dabei Fremdsprachen üben, um ausländische Kunden zu bedienen – daneben würden auch Schreiben und Kommunikation trainiert. So sollen sich auch die Fragen nach dem Sinn des Stoffes erübrigen. Außerdem erhoffen sich die Finnen von der neuen Unterrichtsform, dass die  Schüler besser auf das spätere Berufsleben vorbereitet sind.

Seit letztem Herbst wird eine weitere Neuerung in den finnischen Schulen ausprobiert: Die Vorgabe, den Schülern Schreibschrift beizubringen, entfällt für die Lehrer. Künftig sollen nur noch Druckschrift und Tippen geübt werden. Die Übung der Schreibschrift würde zu viel Unterrichtszeit rauben, die man besser für das Üben vom Schreiben auf der Tastatur verwenden könnte, heißt es. So will man die Schüler auf das Leben in der digitalen Welt vorbereiten.

Melin Ceyda Peynirci, 8a, Gymnasium An der Gartenstraße Mänchengladbach