Für Flüchtlingskinder gibt es an vielen Schulen bereits sogenannte Integrationsklassen. Dort lernen sie als erstes die neue Sprache und werden langsam an den Regelunterricht herangeführt.
Montagmorgen am Gymnasium an der Gartenstraße. Die meisten Schülerinnen und Schüler müssen jetzt in den Unterricht, doch nicht alle Schüler der 6V, der Integration-Klasse für geflüchteten Kinder. Im gemeinsamen Deutschunterricht lernen die sie zum Beispiel Verben zu konjugieren, aber auch sich in alltäglichen Situationen zu verständigen. Der Lehrplan ist für jedes Kind anders. Während manche schon eine Fremdsprache können, müssen andere erst noch die lateinische Schrift erlernen. Trotz der Schwierigkeiten sind alle sehr motiviert.
Der Klassenverband sei, trotz der Altersspanne und der verschiedenen Herkunft super, erzählt Frau Röer, die Klassenlehrerin der 6V. Zusammen mit Frau Treske leitet sie die Klasse. Unterstützt werden sie dabei von einem Orga-Team. Seit Mai 2016 gibt es die Klasse, die mittlerweile aus 17 Schülerinnen und Schülern besteht. Zusätzlich zu den Lehren, an die sich die Schüler wenden können, hat jeder noch einen Paten. Dieser Pate ist ein Schüler oder eine Schülerin der Schule. Sie sind meistens gleich alt und sprechen teilweise auch die Muttersprache. An diese Paten können sich die Schülerinnen und Schüler immer wenden.
„Vieles ist neu für mich und da es keinen feste Lehrplan gibt, probiere ich viele Methoden aus“, sagt uns Frau Röer. Die Unterrichtsstunden werden von den Lehrern zeitaufwendig vorbereiten, doch das lohnt sich: Mittlerweile können alle Deutsch sprechen und die meisten besuchen schon den Regelunterricht. Dort müssen sie allerdings erst nach zwei Jahren an der Schule benotet werden. In dieser Zeit sollen die Schülerinnen und Schüler vor allem erst einmal Deutsch lernen. Gezahlt wird der Extraaufwand vom Land NRW.
Um kurz nach 13 Uhr gemeinsam mit allen anderen Schülerinnen und Schülern, die heute keinen Nachmittagsunterricht haben, hat die 6V Schulschluss. Auch heute haben sie viel neues gelernt und freuen sich nun auch auf zu Hause.
Mia Reuter und Jule Butzheinen, Gymnasium An der Gartenstrasse Mänchengladbach