Schule – G8 ist Stress

Seit 2006 gilt in NRW die neue Schulform G8. Grund: Schüler sollen mit der verkürzten Schulzeit schneller und jünger ins Berufsleben oder das Studium starten und so im internationalen Wettbewerb mehr Chancen haben. Denn Deutschland war eines der wenigen Länder, die überhaupt noch eine neunjährige Schulzeit hatten.

Das hatte massive Folgen, die die Schüler zu spüren bekamen, etwa schlechte Noten, mehr Wochenstunden, mehr Nachmittagsunterricht, wenige Übungen und Vertiefungen und noch viel mehr Schulstress.

Der Stoff, den die Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse gelernt hatten, wird von nun von der fünften bis zur neunten durchgenommen. Dabei leiden alle Schüler der Jahrgangsstufe fünf immer mehr, da sie nicht ans schnelle Lernen gewohnt sind. Bei einer Umfrage am Gymnasium an der Gartenstraße geben 74 Prozent der befragten Schüler an, dass sie freizeitliche Aktivitäten mittlerweile eingestellt haben. Dabei besteht der höchste Druck auf die achte und neunte Jahrgangsstufe.

Zuerst plagten viele Schüler Kopfschmerzen und auch Schlafprobleme. Dann kamen sie immer übermüdeter von der Schule zurück, und die Noten wurden immer schlechter. Viele besorgte Eltern sind der Meinung, dass Politker die Schuld für die schwachen Leistungen von Schülern tragen.

Nach Aussagen von Kritikern werden den Kindern mehrere Jahre ihrer Jugend geraubt. Nun fragen WIR die Politiker, ob sie auch an diesen Folgen dachten, bevor sie die schlecht vorbereitete und überstürzte Entscheidung trafen.

Neores Al-Khafaji, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße