Schüler eifern Nobelpreisträgern nach – Erfinden, entdecken, entwickeln mit Jugend forscht

Auch in diesem Jahr war der Wettbewerb „Jugend forscht“ wieder ein großer Erfolg – ganz besonders für den 19-jährigen Florian Schober aus Bayern. Er wurde nicht nur Bundessieger im Fach Biologie, sondern durfte bei der Nobelpreisverleihung in Stockholm am 10. Dezember 2010 miterleben, wie das schwedische Königspaar die höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen verlieh.

Florian Schober hatte im Mai 2010 in Essen am Wettbewerb teilgenommen und mit seinem Projekt „Flechten als Klimaarchive“ den Bundeswettbewerb sowie eine Reise nach Schweden gewonnen.

Der Wettbewerb Jugend forscht ist ein europäischer Wettbewerb für Jugendliche im Bereich Naturwissenschaften und Technik. Er wurde 1965 von Henri Nannen, dem früheren Chefredakteur der Zeitschrift „Stern“, erfunden. Teilnehmen darf man bis zum 21. Lebensjahr allein oder in einer Gruppe mit bis zu drei Personen.

Meist wird die Wettbewerbsteilnahme über die Schulen in Form von Arbeitsgemeinschaften angeboten. Hierbei geben Lehrer Unterstützung bei der Projektauswahl und bei schwierigen Fragen. Wenn die Schüler ein interessantes Thema bearbeitet und etwas Neues entdeckt oder entwickelt haben, melden sie sich bei dem Wettbewerb an, um Preise zu gewinnen. So wie Florian Schober, der entdeckt hat, dass sich Flechten perfekt dazu eignen, Klimaveränderungen der vergangenen Jahrhunderte festzustellen. Zuerst musste er aber wie alle Teilnehmer in den Regionalwettbewerb. Nur die Sieger ziehen dann in den Landeswettbewerb und schließlich in den Bundeswettbewerb ein.

Die Materialien für den Wettbewerb können die Schüler bei Jugend forscht anfordern, oder sie sprechen Unternehmen und Universitäten an, um nicht alles selbst finanzieren zu müssen. Ein Beispiel hierfür ist die Firma 3M, die an ihren Standorten in Deutschland mit ausgewählten Schulen zusammenarbeitet. Das Unternehmen hat unter anderem Jugend forscht-Projekte des Helmholtz-Gymnasiums Hilden unterstützt. Es hat zum Beispiel Schülern mit Material und technischer Hilfe ermöglicht, einen Elektroroller auf Brennstoffzellen-Antrieb umzubauen.

„Ich finde es interessant, dass man sich außerhalb des Unterrichts einmal mit solchen Projekten beschäftigen kann“, meint Viktoria Latz, eine Achtklässlerin des Rheydter Gymnasiums an der Gartenstraße, die an der AG Jugend forscht teilnimmt. „Wir sind noch auf der Suche nach dem richtigen Projekt, aber ich hoffe, dass wir auch mal erfolgreich an dem Wettbewerb teilnehmen.“

Viktoria Latz, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße