Interview mit Philipp Burkhard Winkler

„An jedem Unfug, der passiert, sind nicht nur die Schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“  – Erich Kästner, das fliegende Klassenzimmer

Interview von Charlotte Klöker, Katharina Rauschenbach und Julia Sicker, Klasse 7a, Liebfrauenschule Mülhausen

Philipp Burkhard Winkler hat 2014 an der Arturo-Schauspielschule in Köln acht Semester lang erfolgreich Schauspiel studiert. Nach seinem Abschluss 2018 bekam er schon viele Anfragen, unter anderem vom Krefelder Kreschtheater. Er geht in verschiedene Schulen und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das dem Cybermobbing zum Opfer gefallen ist. Geschrieben wurde die Geschichte von Knut Winkmann. Der junge Schauspieler ließ uns das ganze Stück über in dem Glauben, dass das Mädchen wirklich existiere und an unsere Schule komme. Nach der Fragerunde mit einer Parallelklasse stellte er sich freundlicherweise für unser Interview zu Verfügung.

Haben Sie Mobbing schon mal in Ihrem näheren Umfeld oder an sich selbst erlebt?
P.B. Winkler: Zu meiner Schulzeit war ich selbst ein Mobbingopfer, jedoch war es bei mir mit Abstand nicht so krass wie in der Geschichte. Ich war der Laute und der, der immer gestört hat. Mir liegt das Stück unter anderem deshalb sehr am Herzen. Die Schauspielschule hat mir sehr gut dabei geholfen, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Was sind die überwiegenden Gründe, warum Mobber mobben?
P.B. Winkler: Ich würde nicht sagen, dass es EINEN wichtigen Grund gibt, warum Mobber mobben. Einmal aus purer Langeweile, weil sie früher selber Mobbingopfer waren und von sich ablenken wollen. Neid ist, denke ich, auch ein sehr wichtiger Grund.

Was haben Ihre Freunde und Ihre Familie dazu gesagt, dass Sie bei so einem Theaterstück mitmachen?
P.B. Winkler: Die unterstützen mich natürlich sehr und finden es toll, dass ich sowas mache.

Haben Sie auch eine kleine Schwester und, wenn ja, würden Sie dann auch in ihre nächste Schule kommen und den Kindern Ihre Geschichte erzählen?
P.B. Winkler: Ich habe tatsächlich eine kleine Schwester, die aber erst fünf Jahre alt ist. Und ich würde definitiv in ihre neue Schule gehen und die Geschichte erzählen. Das ist das Elementarste und extrem wichtig. Ich würde es auch bei jedem anderem machen, wenn ich das mitbekomme.

Wissen Sie, wie der Autor Knut Winkmann auf so eine interessante Geschichte gekommen ist?
Winklers Kollege Stelzhammer: Ein Theaterstück wird immer zu einem aktuell wichtigen Thema geschrieben und aufgeführt.

Wer ist das Mädchen auf den Fotos, die Sie uns gezeigt haben?
Stelzhammer: Das ist tatsächlich meine Tochter Stella. Als sie davon gehört hat, dass ich so etwas mache, hatte sie sofort Lust uns zu helfen.

Philipp B.Winkler beendete sein Theaterstück mit den drei Worten: „Face to Face!“