Jugendgewalt – Immer jünger, immer brutaler

Ein schiefer Blick genügt, um eine Person zu provozieren. Ein falsches Wort genügt, um sie dazu zu bringen, gewalttätig zu werden. Immer mehr Jugendliche in Deutschland werden gewalttätig. Des Öfteren kommt es zu brutalen Zusammenschlägen an Bahnhöfen, Straßen und Schulen. Immer sind es die Jugendlichen, die aggressiv werden und Gewalt an den Mitmenschen ausüben.

Dass die Zahl der gewalttätigen Jugendlichen steigt, ist nicht nur ein Problem für die Opfer, sondern für die ganze Gesellschaft. Jede Person, die Erfahrung hatte mit solch einem brutalen Ereignis, lebt in Panik und der Angst, erneut gewalttätig behandelt zu werden. Damals gab es Schlägereien, wenn man gestritten hat. Heute kommen jedoch noch Messerstiche, Totschläger und Pistolenschüsse zum Einsatz. Die Jugendlichen werden immer gewalttätiger und greifen zu härteren Methoden. Es stellt sich die Frage, was Jugendliche so gewalttätig macht.

Jeder Mensch ist dazu fähig, gewalttätig aktiv zu werden, denn jeder Mensch ist einmal aggressiv und würde gerne die Wut rauslassen. Es gibt viele Faktoren, die dies beeinflussen und auch viele Folgen, die danach auftreten. Ein Grund ist, dass die Jugendlichen, die gewalttätig sind, selbst einmal Opfer einer gewalttätigen Aktion waren. Sie lassen durch die Gewalt die anderen fühlen, was sie selbst fühlen mussten. Es könnte auch sein, dass die Eltern des Jugendlichen ihr Kind mit Gewalt erzogen haben. Ein weiterer Grund könnten die schulischen Leistungen sein. Ein Jugendlicher, der in der Schule nicht so gut ist und dort keine Anerkennung bekommt, versucht, sich mit Gewalt seinen Respekt zu erlangen. Dadurch möchte er zeigen, dass er stark ist und die anderen ihm Beachtung und Anerkennung schenken sollen, denn meistens treten gewalttätige Aktionen auch aufgrund des fehlenden Selbstwertgefühls auf.

Auch brutale Filme und Spiele sind Ursachen gewalttätiger Auseinandersetzungen. Denn in einem Spiel kann der Jugendliche tun, was er will. Er kann alles und jeden erschießen, töten und erschlagen ohne dass etwas passiert. Er selbst ist unschlagbar. Dadurch fühlt er sich stark. Die Filme geben den Jugendlichen brutale Ideen und erwecken in ihnen Fantasien, die sie zur Realität erwecken. Durch die Gewalt fühlen sich die Jugendlichen stark. Sie erlangen dadurch Respekt und Ansehen von anderen und herrschen über ihre Opfer. Die gewalttätigen Jugendlichen haben die Macht. Sie suchen die Selbstbestätigung in sich und finden diese durch die Gewalt.

Folgen für die Opfer sind psychische Probleme. Sie wollen abends nicht mehr raus gehen, aus Angst, wieder geschlagen zu werden. Sie versuchen Menschen, die komisch rüber kommen, nicht anzugucken und sie einfach zu ignorieren. In leeren Gängen oder auf leeren Straßen möchten die Betroffenen nicht mehr sein. Wer einmal Opfer einer brutalen Aktion war, muss ständig in Angst leben, denn es könnte immer sein, dass diese Person wieder Opfer einer gewalttätigen Auseinandersetzung wird.

Tamay Tarakcil, Mettmann, Städt.heinrich-Heine-Gymnasium