Sind Shooter-Spiele gefährlich?

Von Eliad Shtakser, Klasse 8a, Städt. Meerbusch-Gymnasium

Viele Menschen denken, dass Shooter-Spiele gefährlich seien. Sie behaupten, dass sie zur Gewalt oder Amokläufen im echten Leben beitragen. Da bin ich aber anderer Meinung, denn man sollte bei Amokläufen nicht nur den Faktor Videospiele untersuchen.

Einige Jugendliche, die Shooter gespielt haben, wurden gewalttätig. Ja, es stimmt, in vielen Fällen war es so, dass Amokläufer auch gewalttätige Videospiele gespielt haben. Aber man sollte auch auf die anderen Probleme der Person achten. Vielleicht wurde sie gemobbt oder kommt aus einem schlechten Elternhaus und hat ein instabiles soziales Umfeld. Oder sie ist psychisch krank, hasst einfach Menschen oder ist rassistisch. All das könnten für eine Person Gründe sein, Amokläufe zu begehen.

Zum Beispiel gab es laut Wikipedia-Eintrag zu Amokläufen an Bildungseinrichtungen in Deutschland im 19. Jahrhundert einen Amoklauf, bei dem ein 18-jähriger Schüler zwei seiner Mitschüler mit einem Revolver verletzte. Da dies im 19. Jahrhundert passierte, kann man darauf schließen, dass nicht die Videospiele schuld waren. Außerdem leiden 43 Prozent der deutschen Schüler einer Umfrage der DAK zufolge unter Stress, dessen Folge auch sein kann, dass Schüler ihre Emotionen nicht gut kontrollieren können und aggressiv werden.

In den USA ist ein weiterer Grund für die vielen Amokläufe, dass man leichter an Waffen herankommt und die Menschen nicht lernen, wie man mit diesen umzugehen hat. Würde ein Verbot von gewaltvollen Videospielen helfen? Ich denke nicht, da es Gewalt auch in Filmen gibt, und man Gewalt generell nicht ausblenden kann. Außerdem kann man nicht alle Videospiele verbieten, da es sonst eine Beeinträchtigung der künstlerischen Freiheit wäre. Theoretisch könnte man auch Filmen die Schuld an Amokläufen geben, da dort auch Gewalt gezeigt wird. Außerdem hilft die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle), wenn man nicht weiß, ob etwas für einen geeignet ist. Die Freiwillige Selbstkontrolle entstand in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, da es keine allgemeine Altersbegrenzung gab. Heutzutage gibt es mehrere Länder, die sich der FSK angeschlossen haben.

Man sollte Drohungen und Ankündigungen von Gewalt natürlich immer ernst nehmen und versuchen, diesen vorzubeugen. Man sollte auch Hinweisen nachgehen, die besagen, dass jemand zuhause illegal Waffen lagert oder angekündigt hat, Menschen zu erschießen – und diese Person schnellstmöglich verhaften. Menschen, die bereit sind, einen Amoklauf durchzuführen, sollte man helfen, indem man ihnen nicht die Videospiele verbietet, sondern ihnen psychologische Unterstützung bereitstellt. Um so etwas tun zu können, müsste man die Probleme schnell erkennen.

Einige Forscher der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien haben laut businessinsider.de herausgefunden, dass bestimmte Videospiele ein Mittel gegen Depressionen sein können. Und auch, dass Videospiele bei Erwachsenen nicht zu erhöhter Aggressivität führen. Laut dem Medienpsychologen Leonard Reinecke von der Universität Hamburg fördern Videospiele die Koordination, die Fähigkeit Aufgaben zu lösen und die Reaktionszeit.

Trotzdem gibt es immer noch einen Punkt, der Videospiele ins dunkle Licht rückt: die Suchtgefahr. Das Suchtrisiko bei einigen Videospielen ist hoch, da man beispielsweise immer wieder dieses Glücksgefühl haben will, nach einem herausfordernden Kampf zu gewinnen. Gegen die Sucht würde nur eine Sache helfen: in Maßen spielen. Es sollten auch Spiele mit zu viel Gewalt nur von Leuten gespielt werden, die psychisch bereit sind, diese zu sehen und diese nicht zu ernst nehmen.

Alles in allem sind Videospiele auch mit Gewalt nicht unbedingt schädlich für Personen, die sie spielen, sondern könnten sogar förderlich sein. Jedoch sollte man es nicht mit dem Videospielen übertreiben. Deswegen: Hört auf, die Schuld nur bei den Videospielen zu suchen! Man sollte ein Problem immer von allen Seiten betrachten.