Vom Kindergartenkind, über den Schüler bis zum Angestellten, Arbeitssuchenden oder auch Akademiker – die japanische Popkultur wird auch in Deutschland immer populärer bei Fans jeder Altersklasse und Berufsgruppe. Was ist ein Manga überhaupt?
Um dieser Frage nachzugehen, haben wir uns mit dem Inhaber des Mangaladens „Tanoshii Depato“ in Wiesdorf getroffen, der uns die Welt der japanischen Popkultur erklärt hat. „Manga ist das japanische Wort für Comic im Allgemeinen und bedeutet so viel wie zwangloses Bild. Das Wort Manga wird außerhalb Japans verwendet, um die japanischen Comics von westlichen Comics zu unterscheiden. […] Mangas sind traditionell schwarzweiß. […] Eng verbunden ist der Manga mit den Anime, dies bezeichnet aus Japan stammende Zeichentrickserien oder Trickfilme. Oft wird ein Anime veröffentlicht, nachdem ein Manga erfolgreich ist. Es gibt natürlich auch die Variante, dass zuerst ein Anime veröffentlicht wird und danach eine Manga Adaption erscheint.“
Der Manga fand in Deutschland ab 1996 mehr Aufmerksamkeit und immer mehr Manga-Titel wurden veröffentlicht. „Die erste Reihe in japanischer Leserichtung war im Jahre 1998 der Manga Dragonball, der auch heute noch eine sehr große Fangemeinde in Deutschland besitzt. […] Mangas bieten eine andere Erzählstruktur als viele westliche Comics, wie z.B. Walt Disney Comics wie Mickey Mouse oder Donald Duck. Es wird oft Wert auf Charakterentwicklung und eine zusammenhängende Story gelegt, die auf mehrere Bände ausgelegt ist. Sehr beliebte Manga bringen es nicht selten auf über 50 Bände und mehr. Es gibt Manga für jede Altersklasse und über jegliche Themen. Seien es Geschichten über Liebe, Action, Fantasy, Horror, Historie, Sex oder auch Gewalt.“
Seit 2007 wurde der Mangaladen Tanoshii Depato in Wiesdorf eröffnet. Das heißt so viel wie „lustiges/spaßiges Geschäft“. „Wir haben diesen Namen gewählt, da wir Verrücktes, Spannendes, Lustiges und Schönes aus Japan anbieten. Seien es Manga, Anime, Merchandise, Sammelkarten, Zeichenzubehör oder Dekoration. Natürlich bieten wir auch eine große Auswahl an nicht-japanischen Produkten.“
Gibt es noch andere Arten das Hobby „Japan“ auszuleben? „Natürlich, da wären zum Beispiel das Zeichnen eigener Manga-Bilder oder ganzer Fan-Mangas (Doujinshi). Es gibt mittlerweile schon einige deutsche Zeichner, die Mangas über Verlage in Deutschland veröffentlichen konnten. Auch das Cosplay wird immer beliebter. Als Cosplayer stylt sich ein Fan wie ein Charakter aus einem Anime/Manga/Videospiel. Meistens werden die Kostüme auch selbst geschneidert. Volksfeste wie zum Beispiel der jährlich stattfindende Japantag in Düsseldorf, wo nicht selten bis zu über 700.000 Fans und Kulturbegeisterte zu finden sind, bieten für das Cosplay eine Plattform gesehen zu werden.“
Christina Kermentzoglou, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule