Unglaublich! Das dachten wir als wir das riesige Gebäude an der Themse vor uns emporragen sahen. Das Shakespeares Globe, 1599 gebaut, 1613 beim großen Feuer von London zerstört, 1614 wieder aufgebaut, 1644 wieder zerstört.
Und wenn es dort zerstört wurde, wie konnten wir uns jetzt direkt davor befinden? Diese Frage beantwortete uns eine junge, sympathische Schauspielerin. Sie führte uns in einen großen Saal, und erklärte uns, dass das Theater 1997 230 Meter von seinem alten Standpunkt wieder aufgebaut wurde. Dann hat sie mit uns Übungen gemacht, wo wir zuerst die Atmosphäre verändern sollten, indem wir schwiegen. Es war beeindruckend, wie sich die Atmosphäre in kürzester Zeit von lebhaft zu einer intensiven Erwartungshaltung entwickelt hatte. Danach bildeten wir schweigend einen großen Kreis. Die Schauspielerin klatschte in eine Richtung und wir gaben dieses Klatschen im Kreis herum, indem wir zu unserem Nachbarn klatschten. Als Nächstes klatschte sie in beide Richtungen, sodass es komplizierter wurde, zu erkennen, wann man klatschen musste. Alle fürchteten sich davor, dass beide Klatscher bei ihnen ankamen. Schließlich sollten wir uns Standbilder zur Liebe und zur Wut ausdenken. Die Stimmung wurde ausgelassen und alle hatten Spaß. Nachher gingen wir langsam durch die Halle und immer wenn die Schauspielerin „Liebe, Wut, gehen, stopp, klatschen und stampfen“ sagte, mussten wir den Befehl ausführen. Durch die lustigen Bewegungen entstand ein angenehmes Klima und wir wurden wieder laut.
Aber egal, denn bei der nächsten Übung, dem Auswendiglernen von komplizierten Sätzen, waren wir so konzentriert, dass es wieder leise wurde. Ein Satz zur Wut und einer zur Liebe. Zum Thema Wut: „Romeo, thou art a villain“. Zum Thema Liebe: „See how she leans her cheek upon her hand“. Es war sehr interessant zu hören, welche Sätze daraus konstruiert wurden. Zum Beispiel wurde leans mit links und villain mit village verwechselt. Jetzt sollten wir die Sätze zu unseren Standbildern sprechen, wenn sie Liebe oder Wut rief. Dadurch wurde dieses Spiel noch schwieriger und die Sätze noch lustiger.
Schließlich wurden wir in Gruppen aufgeteilt, zwei Jungen und zwei Mädchen. Die Schauspielerin gab uns einen Zettel mit einem kurzen Streitgespräch aus Shakespeare, wo wir leider kaum etwas verstanden. Zuerst übten wir den Text in Gruppen, dann sollten ein paar Gruppen vorspielen.
Als nächstes stiegen wir die Treppen durch dieses mittelalterliche Haus hinauf. Wir landeten auf den oberen Rängen, welche mit kunstvoll aus Holz geschnitzten Bänken gesetzt war. Von dort sahen wir die Stehplätze für das gemeine Volk, welches nur einen halben Penny bezahlen musste. Man hatte auch einen wundervollen Blick auf die Räume der Reichen, diese boten Platz für vier Personen und waren mit bezaubernden Wandgemälden verziert. Das Besondere an diesem Theater war das natürliche Licht, welches durch das offene Dach hereinkam. Wir hatten einen atemberaubenden Ausblick auf die Bühne, die direkt an den Stehplätzen lag. Dort gab es mamorverzierte Säulen, keine Technik und mehrere Stockwerke mit Fenstern. Dieses Gebäude wirkte mächtig und alt.
Wir können nur empfehlen, das Globe Theater zu besuchen, weil es ein äußerst interessantes und kulturelles Erlebnis war. Der Ausflug verdient einen Daumen hoch.
Sarah Weldi, Laura Stubbe, 8c, Marienschule Leverkusen