„Hey, drängel nicht. Ich stand hier!“ Es ist 12.30 Uhr und wir befinden uns in der Mensa der Marienschule Opladen. Zumindest vermuten wir hinter der meterlangen Schlange von Schülern irgendwo die Mensa. Sehen können wir nur wenig, die hungrigen Schüler stehen bis zu der Tür.
Zum Glück führt unser Weg heute nicht in das Gedränge. Wir wollen uns die Mensa nämlich aus einer anderen Perspektive anschauen: Wir wollen mal einen Blick hinter die Theke werfen. Dort angekommen stellen wir fest, dass die Theke von hinten anders aussieht als von vorne: Es ist keine Küche vorhanden, so wie es in anderen Mensen ist, es sind eher zwei kleine Räume. Der erste ist für die Kartons mit Essen, die geliefert werden, und der zweite ist für die Mensa sowie für die Cafeteria, die direkt mit der Mensa verbunden ist.
Die „Mensamütter“ sind im Moment sehr beschäftigt. Sie haben ja auch viel zu tun. Sie müssen 100 hungrigen und ungeduldigen Schülern das Mittagessen geben – und zwar pünktlich. Die Schüler, die hinten anstehen, stehen schon etwas länger da und sind sehr ungeduldig. Man hört von einigen Schülern: „Was gibt es denn heute?“ oder „Wann sind wir endlich dran, können die nicht mal schneller machen?“
Das Essen wird ein halbe Stunde vor der Abgabe vom Kolpingswerk geliefert. Es ist noch warm, so dass die „Mensamütter“ es nur noch warmhalten müssen. Dies läuft schon seit dem 9. November so. Das „Mensamütter-Team“ besteht aus vier Leuten, zwei davon teilen das Essen aus, die anderen zwei betreuen die Schüler bei unterschiedlichen Aktivitäten wie z.B. Hausaufgabenbetreuung und Sport in der Sporthalle. Sie kriegen dafür Geld, dass sie dort Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vier bis sechs Stunden arbeiten und das Essen an Schüler und Lehrer verteilen.
Die Schüler haben eine Stunde für das Essen und die verschiedenen Aktivitäten Zeit. Die Eltern bezahlen für das alles 15 Euro im Monat. Trotzdem ist die Meinung der Schüler verschieden, wie uns ein Schüler erzählt: „Das Essen hier ist manchmal gut, manchmal schlecht. Es ist sehr unterschiedlich.“ Die „Mensamütter“ meinen, sie müssen noch alles erst ausprobieren. Sie wissen ja nicht, was bei den Schülern gut ankommt und was nicht. „Man kann ja auch nicht alle Schüler befriedigen, jeder isst anders zuhause.“, sagt eine Mensamutter.
Talia Schwarz und Michaela Urba, Leverkusen, Marienschule