Lautes Gekreische und großes Zittern. So sieht es am Weiberfastnachts-Donnerstag um sechs Uhr dreißig am Busbahnhof in Opladen aus. Unsere Stufe, die achte Klasse der Marienschule, begibt sich auf große Fahrt nach Herne Bay in England. Zwar verpassen wir die schöne Karnevalszeit, aber wir werden auch so unseren Spaß haben.
Nachdem die prall gefüllten Koffer eingeladen sind, geht es auch schon los. Unser Busfahrer Alfred hat das Kommando zur Abfahrt gegeben. Nach einem großen Stau durch zwei Unfälle und einer Buspanne geht es zügig voran. Zwölf Stunden später sind wir doch schon auf der Fähre. Manchen geht es gut und sie haben Spaß, manche eher weniger. Linda sagt: „Ich liebe es, mir die Luft um die Nase wehen zu lassen.“ Wir kommen um 21 Uhr in Herne Bay an und werden von den Familien empfangen.
Am nächsten morgen fahren wir gespannt nach London. Dort angekommen, machen wir eine Stadtrundfahrt und werden in die Geschichte von der Hauptstadt Englands eingeweiht. Wir dürfen die Mittagspause im Covent Garden verbringen, bevor wir in das Shakespeare Globe Theatre gehen, wo uns ein Workshop über Romeo und Julia bevorsteht. Unser Schauspiellehrer ist sehr nett und lebt seine Rolle: „Down with the Carpulets!“ Am Abend sind alle begeistert von dem Tag und freuen sich schon auf den nächsten Tag.
Am Samstag morgen sind alle schon aufgeregt, weil es nach Canterbury geht. Wir besichtigen die schöne, alte Kathedrale, und alle sind von der Geschichte Thomas Beckets gefesselt. Am Nachmittag geht es zu einer kleinen Küstenstadt namens Brodstairs. Dort machen wir das diesjährige Gruppenfoto. Danach können wir noch eine Weile über den langen und beruhigenden Strand laufen. Abends kommen wir „gekühlt“ in die Gastfamilien zurück.
Es folgt schon der letzte vollständige Tag in England. Das müssen wir ausnutzen und fahren noch einmal nach London zum ausgiebigen Shoppen. Aber vorher gehen wir noch in ein Museum. Das war die Idee der Lehrer. Julia sagt: „Auf dieser Fahrt machen die Lehrer etwas Lustiges mit uns, da können wir ja auch mal etwas mit den Lehrern machen.“ Der Vormittag ist schnell vorbei und die Freizeit kann beginnen. Sechs Stunden später kommen alle geschafft und ein wenig ärmer zum Bus zurück. Am Abend werden nur noch die Klamotten in die Taschen getan und ordentlich verschlossen.
Am nächsten Morgen wird wieder alles im Bus verstaut. Nach einer kurzen Stadtrallye geht es auch schon los. Vor der Abfahrt waren alle noch in einem Supermarkt und haben sich für die Fahrt mit Süßigkeiten eingedeckt. Die Fahrt ist wieder sehr interessant, alle erzählen von ihren Erlebnissen in den Gastfamilien. Wir überqueren den Ärmelkanal problemlos, und auch die weitere Fahrt bis nach Opladen klappt wie am Schnürchen. Am Busbahnhof erwarten uns schon unsere Eltern, und wir werden ganz sicher sofort in die Betten fallen.
Diese Fahrt hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und unser Verhältnis zu den Lehrern ist jetzt auch ein bisschen anders.
Laura Stommel, Leverkusen, Marienschule