Ist Golfspielen wirklich so einfach wie man sagt? Ich werde versuchen, dies alles zu beantworten.
Das normale Golferlebnis beginnt am ersten Loch, dort steht auch schon eine Gruppe von drei Mann. Glück gehabt, die Gruppe (= Flight), die wir hier vorfinden, besteht aus drei guten Spielern. Mal sehen, ob ich mitgehen darf. Gut, ich bekam grünes Licht. In diesem Flight spielen Herr Doktor Ötcker, Herr Ries und Herr Thomas. Das erste Loch geht nur geradeaus und hat am Ende, kurz vor dem Grün ein Wasserhindernis. Zuerst darf Herr Thomas (20) schlagen und trifft den Ball sehr gut, als nächstes spielt Herr Dr. Ötcker (56). Er trifft leider nicht so gut. Herr Ries (40) schlägt ebenfalls nicht so gut, doch darüber lächelt er nur.
Wir unterhielten uns beim nächsten Loch über das Golfen und wer welche Strategien für sein persönliches Spiel nutzt. Die Jungs und ich waren nun an Loch drei, einem langen, geraden Par fünf angekommen. Die Abschläge der Herren waren sehr verstreut. Der Ball von Herr Ries lag in einer höher gewachsenen Grasfläche, auch Rough genannt. Die anderen Bälle lagen auf der kurzgemähten Fläche, die man beim Golfen auch als Fairway bezeichnet. Die zweiten Schläge der Herren waren sehr gut, da keiner in ein weiteres Hindernisgebiet schlug.
Nun kamen wir, nach wenigen weiteren Schlägen, auch endlich auf einer der interessantesten Territorien beim Golfspiel an: dem Grün. Hier wird geputtet. Jeder der Herren brauchte hier seine eigene Zeit, um sich zu konzentrieren. Herr Thomas erklärte mir nach seinem Putt, dass man auf dem Grün den Break lesen muss, welcher aus mehreren kleine Hügelchen besteht, die einem den Putt versauen können und damit auch den Score. Auf dem Weg zum nächsten Loch konnte ich in Erfahrung bringen, dass man ganz leicht seine eigene Putt-Technik entwickeln kann und dass ein Laie normalerweise auf diesem Gebiet anfängt zu lernen, und selbst der Profi dort niemals damit aufhört.
Das nächste Loch, auf dem wir ankommen, ist ein kurzes Par drei. Es hat eine Länge von gerademal 325 Metern. Doch die Frage, was man hier falsch machen könne, war scheinbar abwegig, denn die Gentlemen sagten, man könne auch hier alles falsch machen und sein Ziel verfehlen. Man könne zum Beispiel in einen der tiefen, schwer bespielbaren Sandbunker schlagen oder ins Aus.
Nach dem wir auch den Rest der 9-Loch Runde gemeistert hatten, hatte ich die Chance, ein kurzes Interview mit dem Pro des Platzes, der einer der Ausbilder der deutschen PGA-Mannschaft ist, zu bekommen. Da wir nur wenig Zeit hatten, fing er sofort an zu erklären, dass man auf einen festen Stand und einen ausgeglichenen Griff achten muss. Ebenso wichtig sei die richtige Schläger-Wahl, sie sollten etwa bis zur Hüfte gehen. Das war aber auch schon alles, was ich herausfinden konnte.
Rainer Heinen, Leverkusen, Marienschule