Covent Garden – Außergewöhnliche Markthalle der Sinne

Platsch – und noch ein Tropfen fällt auf meinen Kopf. Nur noch wenige Meter bis zu meinem lang ersehnten Ziel, die Markthalle von Covent Garden in London. Covent Garden, was Klostergarten heißt, zieht jährlich Besucher aus aller Welt an. Früher betrieben die Mönche dort landwirtschaftlichen Anbau. Daher kommt auch der Name.

Ich entscheide mich, die letzten Meter zu rennen. Das Wasser aus den großen Pfützen spritzt mir ins Gesicht. Tropfend betrete ich dann die Markthalle. Endlich angekommen werde ich von verschiedensten Düften verzaubert. Glücklich, nicht mehr im Regen zu stehen, laufe ich die unterschiedlichen Geschäfte entlang. Zuerst komme ich an einem Teeladen vorbei, in dem es himmlisch duftet. Dort bestaune ich die verschiedensten Teesorten, die von Früchtetee über schwarzem Tee bis hin zu gelbem Tee reichen. Es ist eine sehr alte Tradition, dass sie von Hand hergestellt werden. Die beste Teequalität findet man laut dem Tea Palace in Indien.

Trotz dieser Verlockung entscheide ich mich weiter zu gehen. Vorbei an nervigen Händlern, die versuchen mir ihre Waren zu verkaufen, gehe ich nach unten. Dort finde ich den Candy Shop. Dieser sieht aus wie aus dem Bilderbuch – süß, klein und rosa. Grade als ich eintreten will, höre ich einen lauten Schrei von hinten und drehe mich verwundert um. Einer Dame wurde ihre Tasche abgenommen. Ich höre, wie ein Polizist ihr etwas erklärt: „Es tut mir sehr leid, aber dies passiert hier öfters, denn hier arbeiten die Gauner zusammen. Meistens läuft es gleich ab: Vorne machen zwei eine Show und ein oder zwei andere entwenden den staunenden Touristen ihre Taschen und Geldbeutel.“

Leicht irritiert steige ich die engen Treppen wieder hinauf und werde oben angekommen von einem Strom aus Menschen mitgerissen. Eng an die Menschen gedrängt, komme ich bei einer zweiten Markthalle an, die Jubliee Market genannt wird. Ein intensiver Geruch von Ofen-Kartoffeln umhüllt mich, allerdings bin ich nicht in der Lage, aus dem Menschenstrom zu entweichen. Also werde ich durch die engen Gassen gezogen. Rechts sehe ich einen Stand mit den beliebten „I love London“-T-Shirts, die in fast jeder bekannten Stadt mit dem jeweiligen Städtenamen zu kaufen sind. Beim Fortsetzen des Rundganges weckt ein Postkartenstand am anderen Ende der Halle mein Interesse. Wunderschöne Motive sind auf den Postkarten abgebildet, zum Beispiel die Tower Bridge oder der Big Ben, dessen Name eigentlich nicht ganz korrekt ist. Denn nur die Glocke heißt Big Ben, der Turm wird Clock Tower genannt.

Durch die Touristenwelle werde ich weiter gedrängt, bis zum Ende der zweiten Halle. Zu meiner Verwunderung scheint mittlerweile die Sonne. Die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht während ich mich dazu entschließe, einen kleinen Snack auf der Piazza zu mir zu nehmen. Ich lasse mich mit einem gekauften Crêpes auf einer Treppenstufe nieder. Der süße Geschmack von Nutella zergeht auf meiner Zunge. So entscheide ich, mich meinen Tag ausklingen zu lassen.

Maike Räthel und Marie Kirstein, Leverkusen, Marienschule